Engel & Völkers

Europas Hotelmarkt – Süden leidet besonders unter Corona

_ Die Bilanz des Corona-Jahres 2020 für den deutschen Hotelmarkt steht fest. Um 40% gingen die Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr deutschlandweit zurück.

Unsere Gespräche im Frühjahr vergangenen Jahres hatten gezeigt, dass es ab Sommer im deutschen Mittelstand durchaus eng werden würde. Die Ferienhotellerie konnte sich durch den Sommer retten. In den Businesshotels herrschte Totentanz. Insofern sind wir etwas überrascht, dass die Musik noch weiterspielt. Zwischen 32 und fast 80% sind die Übernachtungen in Europa laut „Hotelmarktreport Deutschland 2021“ von Engel & Völkers Hotel Consulting zurückgegangen. Deutschland liegt mit einem Minus von „nur“ 40% bei den Übernachtungen auf Platz neun. Am besten sind Liechtenstein mit -32%, Norwegen und die Niederlande (jeweils -33%) davongekommen. Schlusslichter sind Malta (-71%), Griechenland (-73%) und Montenegro (-79%). Auch Österreich (-38%) und die Schweiz (-37%) zählen zu den widerstandsfähigsten Top 10. Daten zu Frankreich und Großbritannien waren noch nicht verfügbar.

Insgesamt zeigt sich ein deutliches Nord-Südgefälle bei den Übernachtungszahlen und der Widerstandsfähigkeit der Hotelimmobilienmärkte in Europa. Hier spiegelt sich auch der jeweilige nationale Verlauf der Corona-Pandemie wider, berichtet E&V. Hauptstütze war für Deutschland die Ferienhotellerie. In den Top-Ferienregionen Ostsee, Allgäu, Nordsee, Vorpommern und Bayerischer Wald lagen die Nächtigungen in den Sommermonaten 2020 sogar über dem Vorjahr. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Übernachtungen in Deutschland absolut auf rund 300 Mio. Im Detail zeigt sich ein deutliches Auseinanderdriften von Stadthotels mit -57% und Ferienhotels mit einem Minus von 16%.

2020 lag das gesamte Hotel-Transaktionsvolumen in Deutschland mit rund 2 Mrd. Euro etwa 60% unter Vorjahr. Zwei Drittel davon gingen zu Jahresanfang über die Theke. Seit dem ersten Lockdown wechselten Hotelimmobilien im Wert von nur rund 700 Mio. Euro den Eigentümer. Für das Jahr 2021 rechnet E+V mit einem zurückhaltenden Investmentmarkt. Opportunistische Käufer und Hoteleigentümer kämen preislich noch nicht zusammen.

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