Catella Research

PropTechs machen Establishment das Leben schwer

Die so genannten PropTechs treten bislang zwar weniger disruptiv auf als noch vor fünf Jahren erwartet wurde, jedoch erhöht sich nach Recherche von Catella Research der Druck auf die Immobilienunternehmen und deren Führungskräfte, sich über aktuelle und zukünftige Geschäftsmodelle mit Blick auf die Anforderungen der Digitalisierung verstärkt Gedanken zu machen.

Die Anzahl der Unternehmen, die sich selbst als PropTechs bezeichnen, ist in Deutschland nach Catella-Abgrenzung auf mehr als 300 angestiegen. Im Herbst 2019 wurden 283 PropTechs befragt. Davon antworteten rund 70. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl bei PropTechs liegt aktuell in einer Spanne zwischen 13 und 16 Mitarbeiter, deren Durchschnittsalter 29 Jahre beträgt. Das dürften dann nach PLATOW-Abakus insgesamt etwa 5 000 Mitarbeiter sein, die jedoch als Rufriesen am Immobilienmarkt auftreten. Die PropTech-Hotspots in Deutschland sind vor allem Berlin, gefolgt von München, Hamburg und Frankfurt.

Interessant ist, dass nur ca. 30% der Mitarbeiter vor ihrer jetzigen Position in der Immobilienwirtschaft gearbeitet haben und nur 21% zuvor ein immobilienwirtschafliches Studium oder eine entsprechende Ausbildung absolviert haben. Das zeige, dass PropTechs von außen an die Branche herantreten, nachdem sie eine Marktnische erkannt oder vermutet haben, meint Thomas Beyerle, Head of Catella Research.

Aus diesem Grund nennen die Befragten den Austausch bzw. die Kooperation mit den bestehenden Unternehmen der Immobilienbranche als sehr wichtiges Standortkriterium. Standorte, an denen viele größere Unternehmen der Branche sitzen, seien deshalb für PropTechs besonders interessant. Ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste für den idealen Standort stehen ein Pool an Talenten, ein städtisches Umfeld mit hoher Lebensqualität sowie PropTech- bzw. Start-up-Netzwerke. Weniger wichtig seien Kundennähe und universitäre Anbindung.

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