Gewerbeinvestment-Markt weiter im Aufwind
Für die Monate April bis Juni wurde laut Jones Lang LaSalle (JLL) am deutschen Investmentmarkt für gewerblich genutzte Immobilien ein Transaktionsvolumen von 6,9 Mrd. Euro registriert. Das Halbjahresvolumen summierte sich damit auf insgesamt 16,9 Mrd. Euro. Im Jahresvergleich ist das ein Anstieg von ca. 29%.
Portfolios erreichten 6,15 Mrd. Euro (+82%). Einzeltransaktionen summierten sich auf 10,8 Mrd. Euro (+11%). Größte Einzeltransaktion im zweiten Quartal war der Verkauf der Kö-Galerie in Düsseldorf für rund 290 Mio. Euro. Das Transaktionsvolumen in den sieben Immobilien-Hochburgen belief sich bis Ende Juni auf insgesamt knapp 8,2 Mrd. Euro. München bleibt auf Halbjahressicht mit 1,9 Mrd. Euro Investment-Hochburg Nummer eins (+21%) vor Frankfurt mit knapp 1,6 Mrd. Euro und Hamburg mit mehr als 1,4 Mrd. Euro. Büroimmobilien liegen mit einem Anteil von rund 40% am Transaktionsvolumen (6,8 Mrd. Euro) vor den einzelhandelsgenutzten Immobilien mit 29% (4,85 Mrd. Euro). Die Spitzenrenditen gaben im Bürosegment in den Big 7 noch einmal leicht auf durchschnittlich 4,57% nach und liegen alle in einer Spanne zwischen 4,30% in München und 4,70% in Stuttgart und Frankfurt. Für Spitzenobjekte in einer B-Lage in einer der Big 7 liegt die Rendite bei 5,47% im Schnitt über alle Hochburgen.
Vor dem Hintergrund eines stetig wachsenden Investitionsbedarfs durch einheimische und globale Kapitalsammelstellen gepaart mit weiterhin niedrigen Zinsen sei zwar die Frage nach einer möglichen Blasenbildung naheliegend, jedoch sieht JLL-Deutschland-Chef Frank Pörschke angesichts der stabilen Fundamentaldaten und der positiven Konjunkturaussichten eine Überhitzung derzeit noch nicht. Aus Marktsicht schließt sich dem PLATOW an, verweist jedoch auf die grundsätzlichen Probleme der Rechenbarkeit von Core-Büroimmobilien vor dem Hintergrund der Zinsänderungs-, Nachvermietungs- und Sanierungsrisiken, deren Ausgleich bei kaum noch sinkenden Renditen nur durch großen Mietoptimismus darzustellen ist.
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