Stabilität in stürmischen zeiten – Welche Investments sich noch rechnen

Immobilienaktien 2022

Auf diese Aktien sollten Sie 2022 achten.

 

Alstria rollt das Feld von hinten auf 

Mit dem gefühlten Pandemie-Ende kehren allmählich die Mitarbeiter in ihre Büros zurück. Das dürfte Alstria Office Reit in die Karten spielen, denn die Hamburger verwalten über 100 Immobilien in den größten Städten Deutschlands. Mit Blick auf das Q1 erkennen wir erste Tendenzen in die richtige Richtung. Der Umsatz stieg um 2,8% auf 45,9 Mio. Euro und die Nettomieteinnahmen sind um 3,2% auf 39,9 Mio. Euro angewachsen. Die FFOs je Aktie (-9% ggü. Vj.) von 0,15 Euro sind jedoch noch verbesserungswürdig. Mit einem NAV pro Aktie von 19,70 Euro hat der Wert (13,44 Euro; DE000A0LD2U1) großes Aufholpotenzial. Kaufen Sie daher Alstria Office Reit.

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Aroundtown – Hotel-Risiko als Chance

An Aroundtown hatten Anleger zuletzt wenig Freude: Die MDAX-Aktie (4,64 Euro; LU1673108939) verlor seit Sommer 2021 fast ein Drittel ihres Wertes. Das lag auch am hohen Portfolioanteil der Hotels (18%), die durch die Pandemie die FFO belasteten: Diese sanken 2021 um 1% auf 353 Mio. Euro. Das Ende der Corona-Restriktionen dürfte der Hotelbranche 2022 aber wieder auf die Beine helfen. Und auch Büros sollten wieder vermehrt nachgefragt werden. Aroundtown (Büro-Anteil: 44%) kalkuliert für das lfd. Gj. daher mit FFO von 350 Mio. bis 375 Mio. Euro. Mit einem NAV je Aktie von über 10,00 Euro hat das Papier zudem gehörig Kurspotenzial. Greifen Sie bei Aroundtown zu. 

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Defama – Wachstum über Plan
Krisenresilient und wenig verschuldet

Als ziemlich krisenfest lässt sich das Geschäftsmodell von Defama beschreiben. Die Berliner investieren in Einzelhandelsobjekte in kleineren und mittleren Städten, deren Mieter in der Regel Güter des täglichen Bedarfs anbieten. Vom Corona-Lockdown blieben die meisten daher verschont. Wichtigste Kaufkriterien für CEO Matthias Schrade sind zwei oder mehr bonitätsstarke Filialisten als Ankermieter, möglichst nicht mehr als zehn Mieter sowie eine Jahresnettomiete von mindestens 100 000 Euro. Nach dem Kauf von fünf Immobilien für 15 Mio. Euro im April ist Defama an 56 Standorten vertreten, die annualisierte Jahresnettomiete erreicht rd. 18,5 Mio. Euro.

Die Mitte Mai veröffentlichten Ergebnisse für das Gj. 2021 zeigen, dass die prognostizierten FFO in Höhe von 7,1 Mio. Euro punktgenau erreicht wurden (+20%). Bis 2023 rechnen wir mit weiteren Zuwächsen von jährlich gut 17%. Gut gefällt uns auch die für ein Immobilienunternehmen relativ geringe Verschuldungsquote (Net debt/EBITDA) von aktuell 9,2. Die Investitionsgeschwindigkeit von Defama lag zuletzt über den Planungen, weshalb Schrade die 2025er-Ziele im Jahresverlauf anpassen könnte, die ein Portfoliowachstum von 15 Mio. bis 20 Mio. p. a. auf dann 260 Mio. bis 300 Mio. Euro vorsehen. Gewinnmitnahmen haben die Aktie (27,00 Euro; DE000A13SUL5) seit Erreichen des Allzeithochs im Februar korrigieren lassen. Nutzen Sie den Kursrücksetzer zum Einstieg bei Defama.

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S Immo hat viel Aufholpotenzial

Mit 375 Immobilien (per 31.12.21) ist das Portfolio von S Immo auf den ersten Blick überschaubar. Allerdings zeichnen sich diese durch eine erstklassige Lage vorzugsweise in europäischen Hauptstädten aus, wobei Deutschland (rd. 48%), gemessen am Buchwert, einen klaren strategischen Schwerpunkt darstellt. Zudem ist der Bestand mit Wohnimmobilien (33%) sowie Gewerbeimmobilien (66%) – bestehend aus Büroimmobilien, Einkaufszentren und Hotels – breit diversifiziert. Nach der coronabedingten Flaute dürfte sich die Übergewichtung in Büroimmobilien (44%) auszahlen und die Aktie (23,15 Euro; AT0000652250) wieder das Allzeithoch anvisieren.

Zuversichtlich hierfür stimmt uns die Entwicklung des operativen Ergebnisses. Nachdem die Funds From Operations je Aktie in den vergangenen fünf Jahren um 7% p. a. zugelegt haben, wird für die nächsten drei Jahre eine Beschleunigung auf 23% p. a. erwartet. Der innere Vermögenswert je Aktie von 28,73 Euro für 2023 lässt für das Papier noch viel Spielraum nach oben offen. Legen Sie sich daher S Immo in ihr Depot.

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UBM Development – Grüner Projektierer
Bürogebäude für neue Anforderungen

Echte „Hingucker“ sind die Bürogebäude des international tätigen Immobilienentwicklers UBM Development. Allein in Frankfurt entstehen mit dem F.A.Z. Tower (Fertigstellung: Q3/2022), dem „Nico“ im Lyoner Quartier in Niederrad (Q2/2024) und dem aus Fichtenstämmen gebauten Timber Pioneer (Q1/2023) drei Vorzeigeprojekte. Allen gemeinsam: Neben einer ökologisch sinnvollen Einbeziehung von Holz legen alle Gebäude der Österreicher Wert auf kreative Zonen, feste Arbeits- und flexible Ruhezonen sowie eine optimale Infrastruktur in Form guter Verkehrs- und Internetanbindung.

Mit dem klaren Fokus auf Wohnen (55%) und Büro (45%) der mit 2,2 Mrd. Euro prall gefüllten Projekt-Pipeline haben die Österreicher viele Klippen des Immobilienmarktes umschifft. 90% der Projekte sind in Deutschland oder Österreich angesiedelt, bei den bereits im Bau befindlichen Objekten sicherten sich die Projektierer fixierte Preise. In den kommenden drei Jahren erwarten wir einen Erlösanstieg von 12% p. a. bei einer anhaltend hohen operativen Marge von rd. 24%. Der für 2022 erwartete innere Vermögenswert (NAV) von 76,10 Euro je Aktie (41,80 Euro; AT0000815402) sichert dem an der Wiener Börse gehandelten Papier gute Kurschancen. Der Verschuldungsgrad (Net debt/EBITDA) zeigt mit 5,02 die positive Finanzierungslage des Unternehmens an, das die Kapitalkosten von rd. 7% zuletzt locker verdient hat. Wir empfehlen UBM Development zum Kauf.


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