Rezflation – Rettungsschirm für Ihr Vermögen

Grüne und generationengerechte Kapitalanlage in der Zeitenwende

Die Ampelkoalition hat die Energiewende zum zentralen Thema ihrer Legislatur gemacht. Ende Februar 2022, nur wenige Tage nach der russischen Invasion in der Ukraine, war klar, dass die Dekarbonisierung viel schneller als ursprünglich geplant umgesetzt werden muss, um die Abhängigkeit von Gas und Öl zurückzufahren. Die „Zeitenwende“ prägt seither signifikant auch zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen. Der Konzern Versicherungskammer, größter öffentlicher Versicherer und bedeutender institutioneller Anleger, richtet in der gegenwärtig komplexen Krisensituation seine Investment-Strategien auf das neue dynamische Marktumfeld aus.

Zinsentwicklung, Aktienmarkt, Immobilienpreise und Inflation – alles war in den vergangenen Jahren des Dauerniedrigzinses anders. Hinzu kommt der demografische Wandel mit seinen einschneidenden volkswirtschaftlichen Konsequenzen. Der daraus resultierende Fachkräftemangel ist bereits überall spürbar – und den Sozialkassen droht zunehmend der Kollaps. Es gilt, den Generationenvertrag an die geänderten Rahmenbedingungen anzupassen. Bei dem erforderlichen Umbau auf CO2-Neutralität soll die Exportnation Deutschland prägender Vorreiter sein. Daher braucht es Konzepte wie die „doppelte Rendite“: zusätzliche private Absicherung für Rente, Gesundheit und Pflege sowie Anlage des dafür notwendigen Kapitals in nachhaltige Investments.

 

Die Jüngeren trifft es doppelt

Bei den ESG-Kriterien liegt die öffentliche Debatte primär auf „E = environmental“ und wenig auf „S = social“. Soziale Nachhaltigkeit und somit Generationengerechtigkeit steht weniger im Fokus. Aber: Der Anteil der sogenannten Best Agers an der Gesamtbevölkerung, die im Schnitt wohlhabender als die Jüngeren sind, wächst. Zuwanderung und Zunahme von Geburten verlangsamen diesen Trend zwar momentan, halten ihn aber kaum auf. In den sozialen Umlagesystemen kommen auf eine*n Leistungsempfänger*in bald nur noch zwei erwerbstätige Beitragszahler*innen, beim Aufbau der Sozialsysteme waren das noch sechs!

Die Jüngeren trifft es also gleich doppelt: Zum einen im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels, zum anderen aufgrund der Finanzierungslücke für Rente, Pflege und Gesundheit.

 

Staat und institutionelle Anleger arbeiten verstärkt zusammen

Wie können in dieser Situation institutionelle Kapitalanleger wie der Konzern Versicherungskammer den Richtungswechsel hin zu mehr nachhaltiger Kapitalanlage gestalten und zugleich den ESG-Kriterien besser entsprechen? Gilt es doch zum einen die Kundenwünsche nach einer guten Rendite zu bedienen und zum anderen den regulatorischen Anforderungen an eine nachhaltige Kapitalanlage zu entsprechen. Erschwerend kommt hinzu, dass noch nicht abschließend definiert ist, was als „nachhaltig“ gelten soll. Die Entwicklung verläuft hier sehr dynamisch und mitunter unerwartet, wie etwa beim fossilen Brennstoff Gas oder der Kernenergie. Insgesamt erscheint die Nachhaltigkeitsregulatorik noch nicht homogen genug. Eindeutige und klare Vorgaben würden die Planbarkeit erhöhen und Greenwashing-Vorwürfe leichter entkräften lassen.

Unbestritten: Die Transformation hin zur Klimaneutralität ist essentiell. Trotzdem greift der einseitige Fokus auf nachhaltige Anlagen oder Portfolien zu kurz. Rendite ist und bleibt immer ein wichtiges, grundlegendes Investitionskriterium bei der Portfoliogestaltung. Der Anlagehorizont institutioneller Investoren ist langfristig. Der Staat sollte dies verstärkt nutzen, beispielsweise durch die gezielte Förderung von Engagements in nachhaltige Investments durch eine entsprechende staatliche Sicherung und Solvenzbetrachtung.

 

Wer soll das bezahlen?

Die Versicherungskammer verfolgt traditionell ein nachhaltiges Geschäftsmodell. Daran richten sich Strategie und Geschäftspolitik auch zukünftig aus. Neben dem regulatorischen Klärungsbedarf sehen wir die Notwendigkeit, die Nachhaltigkeitsdiskussion um eine zusätzliche Perspektive, nämlich die Generationengerechtigkeit, zu erweitern. Wie könnte diese aussehen, wenn die Finanzierungslücke in den Sozialsystemen einzupreisen ist und wir die Klimaziele erreichen wollen? Anstatt nur zu fragen „Wer soll das alles bezahlen?“, sollten wir fragen „Wie müsste die Gesellschaft dauerhaft weniger bezahlen?“ Unsere Antwort ist, mehr Anreize für mehr private Vorsorge zu setzen und die daraus notwendigen Anlagen zielgerichtet für die Energiewende einsetzen. Die skizzierten Aspekte der Krise werden ohne Gegenmaßnahmen erhebliche Kosten verursachen – höchste Zeit für neue Wege einer grünen Kapitalanlage.

 

Staatliche Anreize für nachhaltige Investitionen

Wir halten vermehrte staatliche Anreize, etwa durch die Übernahme von Risiken und/oder durch staatliche Garantien für unabdingbar, um nachhaltige Investitionen durch institutionelle Anleger auszubauen und dadurch die Kosten des Klimawandels für die Gesellschaft zu reduzieren. Mischfinanzierungen von öffentlichem und privatem Kapital („blended finance“) könnten bei Anlageentscheidungen in den Klimaschutz ein attraktives Rendite-Risiko-Profil für institutionelle Investoren schaffen. Vorauszusetzen wäre, dass der Staat innovative Absicherungsmechanismen für das investierte Kapital herstellt. Institutionelle Anleger könnten so künftig stärker in nachhaltigere, langfristige Kapitalanlagen umschichten oder reinvestieren. Dies hat sich bei Infrastruktur-Investitionen regelmäßig bewährt.

 

Soziale Sicherungssysteme entlasten, grüne Altersvorsorge aufbauen

Mit Blick auf die angesprochene Generationengerechtigkeit gehen wir mit unseren Vorstellungen noch einen Schritt 
weiter. Steuerliche Anreize für private Rentenvorsorge, aber auch im Bereich von Gesundheit und Pflege, könnten die sozialen Sicherungssysteme entlasten. Der Sozialstaat könnte sich dann stärker auf die Bedürftigen konzentrieren, die keine Möglichkeit zu Eigenvorsorge haben.

Die Generationen nach den Babyboomern sollten sich neben der unabdingbaren grundlegenden Absicherung durch die staatliche Rente verstärkt durch beispielsweise betriebliche Vorsorgesysteme absichern. Dabei sollte das hierbei angesparte Kapital nachhaltig investiert werden, um die Doppelrendite zu ermöglichen. Es würde ein gerechter Ausgleich zwischen den Generationen entstehen. Die Doppelbelastung der jüngeren Generation durch die Folgen des Klimawandels und durch den demografischen Wandel ließe sich reduzieren.

 

Gleichzeitig Kosten für Folgen des Klimawandels senken

Die Interessen von Bürger*innen, Staat und institutionellen Investoren ließen sich durch diese Neuerungen gleichgerichtet gestalten. Alle würden von einer „doppelten Rendite“ profitieren – Kapital wird erfolgreich investiert. Ergo: Es entsteht eine positive Wirkung auf Staat, Wirtschaft und Umwelt. Die Gesellschaft bezahlt weniger, da der Klimawandel gebremst wird. Der Staat würde durch geförderte Eigenvorsorge entlastet und müsste im Gegenzug weniger über Steuern umverteilen. Und die Bürger*innen legen renditeträchtig und nachhaltig an. Besonders institutionelle Kapitalanleger – wie der Konzern Versicherungskammer – könnten über diesen Weg sowohl zum Erhalt der Generationengerechtigkeit als auch zum Übergang zu einer klimafreundlicheren Volkswirtschaft beitragen. 

 

 

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