Herausforderungen an eine zeitgemäße Vermögensverwaltung
Das uneinheitliche und überaus volatile Gesamtumfeld ist in den Augen von Olaf Huth (HSBC Trinkaus) die große Herausforderung, der sich Kunden mit Ihren Vermögensverwaltern heute zu stellen haben. Dabei, so Huth, rücke der Bankberater zunehmend in die Rolle des „Lotsen“, der dem Kunden zur Seite stehe.
Das funktioniere aber nicht ohne Vertrauen und die Gewissheit, dass der Bankberater die individuellen Bedürfnisse des Kunden in den Mittelpunkt seines Handelns stellt. Grundlage von Vertrauen sei es, zuhören zu können. Neben den Wünschen und Ängsten der Kunden müssten auch deren finanzielle Situation, deren Ziele und deren Risikoneigung vollumfänglich verstanden werden.
Ehrlich, transparent, fair und global
Je tiefer und vertrauensvoller die Beziehung wird, desto mehr wird sich der Kunde seinem Berater auf der geschäftlichen Ebene öffnen. Vertraut er ihm zu Beginn lediglich einen kleinen Teil seines Vermögens als „Test“ an, wird er ihm im Idealfall später das Gesamtvermögensmanagement übertragen. Was bedeutet dies nun ganz konkret für die Kundenbetreuung? Welche Faktoren entscheiden darüber, ob der Aufbau einer „Trusted Relationship“ zum Kunden gelingt? Huth nennt an dieser Stelle sieben zentrale Faktoren: 1. Ehrliche und offene Kommunikation auf Augenhöhe; 2. Kundennähe; 3. Kontinuität; 4. Best in class-Ansatz und Neutralität; 5. Nachvollziehbarer, transparenter und risikoadjustierter Anlageprozess; 6. Faire und transparente Preispolitik; 7. Globalität.
Gerade die globale Vernetzung wird Huth zufolge auf Grund des schwierigen Umfelds zunehmend zu einer condicio sine qua non im Vermögensmanagement. Nur wenn Bank und Berater in der Lage seien, zeitnah auf die relevanten Informationen aus den globalen Märkten zuzugreifen und die entscheidenden Trends richtig einzuschätzen, könne die Bank ihren Kunden eine zeitgemäße Asset Allocation bieten. Das Geschehen an den Finanzmärkten, speziell in den Schwellenländern Asiens, lasse sich nun einmal nicht aus der Ferne beobachten. Die Analysen müssten vor Ort von lokalen Marktexperten angefertigt werden, so, wie es im Hause HSBC seit langem üblich sei. In der Vermögensverwaltung stelle der Aufstieg der Emerging Markets einen der zentralen Trends dar, auf den in der Vermögensverwaltung reagiert werden müsse. Huth sieht seine Aufgabe als Vermögensverwalter heute darin, seinen Kunden auch Zugang zu den Chancen der EM zu verschaffen und sie dorthin als Trusted Advisor offen, transparent und fair zu begleiten. HSBC Trinkaus habe hier im Schulterschluss mit der Konzernmutter einen ganz besonderen Weg eingeschlagen. So unterhalte HSBC das unter den internationalen Großbanken bei weitem engmaschigste Netzwerk in den EM.
Gefragte Emerging Markets-Kompetenz
Informationen über die wirtschaftliche Entwicklung werden durch dieses breit gespannte Netzwerk an der Quelle erfasst und bewertet. Die Berater erhalten so ein realistisches Bild der Entwicklung in den jeweiligen Ländern. Diese Expertise der Gruppe bildet den Grundstein des Managementansatzes in den Schwellenländern. Dabei profitiert HSBC davon, an den wichtigen Standorten nicht nur über Analysten zu verfügen, sondern über das lokale Firmen- und Privatkundengeschäft auch den direkten „Draht“ zur Wirtschaft und den Menschen vor Ort zu haben. Durch die langjährige Präsenz ist HSBC in den unterschiedlichen Kulturen zuhause und kann die spezifische Situation in jedem Land aus erster Hand einschätzen. Das Kernkonzept der Bank bei der Abdeckung der Wachstumsregionen im Wealth Management entspricht lt. Huth einer Kombination ausgewählter Top-Regionen, Fonds, Länderfonds und spezieller Investmentthemen. Hierbei konzentriert sich HSBC auf zehn Länder, die 90% der Marktkapitalisierung des MSCI EM abdecken. Ziel, so Huth, sei eine Outperformance des Index, wobei der individuelle Bedarf des Kunden entscheidend sei, seine Erfahrungen, seine Risikotoleranz und seine Renditeerwartungen. Bei der Umsetzung dieser Strategie in den Wachstumsregionen arbeitet der deutsche Ableger von HSBC eng mit der Privatbank des Konzerns zusammen.
Schulterschluss zwischen Tradition und Moderne
Um die Dynamik in den Schwellenländern in all ihrer Komplexität dem vermögenden Anleger zugänglich zu machen, müssen die Stärken vor Ort, über die HSBC verfügt, den Kunden im Sinne einer Privatbank zugänglich gemacht werden. Traditionell zeichnen sich Privatbanken durch ein weitsichtiges und risikobewusstes Handeln aus. Dies ist auch dann von Vorteil, wenn es um die sorgfältige Abwägung der Chancen und Risiken an den globalen Wachstumsmärkten geht. Tradition und Moderne müssen auch in diesem Fall als Stärke begriffen werden und nicht als Gegensatz. Nur dann werde für die Kunden auch global echter Mehrwert geschaffen.
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