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Braucht Deutschland eine Steuerreform als Antwort auf Corona?

_ Mit sehr drastischen Worten über das deutsche Steuersystem wandte sich auch EY-Steuerrechtler Sven Oberle an das digitale Plenum: Deutschland braucht eine Steuerreform und das nicht erst seit Corona!

Oberle sieht das Arbeitseinkommen zu stark belastet. Im internationalen Vergleich der Lohnsteuer in Relation zum Bruttoarbeitslohn liege Deutschland im vorderen Drittel, erklärt Oberle. Doch auch das produktive Vermögen müsse entlastet werden. Nach Oberles Dafürhalten ist es zudem längst überfällig, die Unternehmensbesteuerung zu modernisieren. So würde etwa die Rechtsformneutralität einzelner Gesellschaften, wodurch bspw. eine Kapitalgesellschaft wie eine Personengesellschaft besteuert werden könnte und umgekehrt, wichtige Flexibilität gewährleisten, um die Risikobereitschaft von Investoren zu „belohnen“. Abseits der Steuererhebung gäbe es strukturelle Probleme bei der Kostenkonstruktion. So sei es denn nicht verständlich, dass die Steuerbefolgungskosten, also die Kosten für die Abführung einer Steuer, so hoch seien. Oberle rechnet vor, dass viele Kapitalgesellschaften 40 Cent pro abzuführendem Euro zahlen. Diese strukturellen Probleme sind nicht durch Corona entstanden.

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