China vs. USA – Trügerische Hoffnungen

China-Anleger hatten im laufenden Jahr bisher wenig Freude an ihren Investments. Der Hang Seng-Index gab seit seinem Tief im Januar um fast 20% nach. Richtig ins Rutschen kamen die Kurse ab Mitte 2018. Zu dieser Zeit eskalierte der chinesisch-amerikanische Handelskonflikt mit dem Entschluss der USA, nicht nur einzelne Produkte (bzw. Produktgruppen) wie Stahl und Aluminium oder Solarpaneele mit Strafzöllen zu belegen, sondern die ganze Breite des Sortiments. Damit erhielt der Konflikt wirtschaftliches Gewicht. Vor diesem Hintergrund hat das anstehende Gipfeltreffen des US-Präsidenten Donald Trump mit Chinas starkem Mann Xi Jinping große Hoffnungen auf Entspannung und neue Dynamik erzeugt. Das Interesse an Lösungen sollte in den vergangenen Quartalen stark gewachsen sein, denn die beiden größten Volkswirtschaften stehen gleichermaßen am Ende eines Wachstumszyklus. China und USA brauchen dringend neue Impulse, um auf einem halbwegs akzeptablen Wachstumspfad zu bleiben.

Vor diesem Hintergrund lieferte der oberste Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Larry Kudlow, einen Hoffnungsschimmer mit der Aussage, dass es eine gute Chance auf eine Vereinbarung gäbe und Präsident Trump offen für eine Lösung sei. Gestützt wurde die gute Stimmung offenbar auch durch die von Kudlow bestätigte Zielvorgabe, sämtlic+he Zölle auf Null herunterzufahren. Dies löste beim Hang Seng einen Anstieg um rd. 8% in vier Wochen aus. Dabei werden die Warnsignale geflissentlich übersehen. Denn Kudlow dämpfte zugleich die Erwartungen mit dem Hinweis, dass sich die chinesischen Positionen im Vorfeld des Gipfels nicht nennenswert verändert hätten.

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