Düstere Aussichten für Brasilien
Die Erholung der größten Volkswirtschaft Südamerikas bleibt erschreckend schwach, nachdem der BIP-Zuwachs 2017 gerade eben 1% erreichte. Die Daten per Ende Juli dieses Jahres sind kaum besser: Die ersten sieben Monate brachten einen Zuwachs von nur 1,2% verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Der Vergleich über 12 Monate (jeweils August bis Juli) bleibt dabei knapp unter 1,5%.
Diese enttäuschenden Zahlen kommen nicht unerwartet. Denn das zweite Quartal hatte nur 0,2% Zuwachs zum Vorquartal gebracht (annualisiert knapp 1%), und die von der Notenbank regelmäßig erhobenen Erwartungen wichtiger Marktteilnehmer und Analysten liegen bei nicht ganz 1,4% für das laufende und 2,5% für das kommende Jahr. Das ist erschreckend wenig für ein Schwellenland, das eigentlich vor einer Erholung nach der Rezession stehen sollte – also über dem Potenzial liegende Wachstumsraten, die die Rückkehr in die Erfolgsspur spiegeln. Nichts davon ist in Brasilien erkennbar. Positive Impulse von den Dienstleistungen und der stark exportorientierten Landwirtschaft her werden durch die lahmende Industrieproduktion weitgehend kompensiert. Daher bleiben auch die Investitionen der Unternehmen sehr schwach. Hier drückt sich nicht zuletzt das geringe Vertrauen der Unternehmen in die Politik aus.
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