Bank of China – Entspannung im Zollstreit sorgt für neuen Auftrieb
Taufrisch hat die Bank of China (0,37 Euro; A0M4WZ; CNE1000001Z5) ihr Zahlenwerk für das dritte Quartal vorgelegt. Die Erträge kletterten um 12,7% auf 140,2 Mrd. Renminbi, während der Nettogewinn um 5,6% auf 49,8 Mrd. Renminbi zulegte. In den ersten neun Monaten verbesserten sich die Erträge um 10,9% auf 416,9 Mrd. Renminbi und der Gewinn stieg um 5,2% auf 171,2 Mrd. Renminbi.
Dennoch musste das zu den vier größten chinesischen Banken zählende Institut in den ersten drei Quartalen einen Rückgang der Eigenkapitalrendite (RoE) um 0,7 Prozentpunkte auf 13% hinnehmen. Die Wachstumsschwäche der chinesischen Wirtschaft im Gefolge der Handelsstreitigkeiten mit den USA bekommt zunehmend auch die Bank of China zu spüren. Die Risikovorsorge für faule Kredite stieg in den ersten drei Quartalen um gut 10% auf 60,8 Mrd. Renminbi. Dennoch sank die NPL-Quote, also der Anteil der faulen Kredite am gesamten Kreditvolumen, im Vergleich zum Jahresende 2018 um 0,05 Prozentpunkte auf 1,37%. Das ist auch vor dem Hintergrund bemerkenswert, dass die Regierung die heimischen Banken aufgefordert hat, die Unternehmen großzügig mit frischen Krediten zu versorgen, um die Folgen des Zollstreits für die chinesische Wirtschaft abzufedern.
Die Bank of China ist auch der wichtigste Geldgeber für die „Neue Seidenstraße“, dem Prestigeprojekt von Chinas Staatschef Xi Jinping. Bis Ende Juni dieses Jahres hat das Institut bereits Kredite im Gesamtvolumen von mehr als 140 Mrd. US-Dollar für über 600 Großprojekte im Rahmen der „Belt and Road Initiative“ genehmigt. Zur Refinanzierung eines Teils dieser Kredite legte die Bank of China seit 2015 fünf Anleihen in sieben Währungen mit einem Gesamtwert von 14,6 Mrd. Dollar auf. Die Performance der Bank of China-Aktie hängt indes maßgeblich von der weiteren Entwicklung im Zollstreit ab. Sollte US-Präsident Donald Trump tatsächlich alsbald ein Teil-Handelsabkommen mit Peking abschließen, dürfte dies auch der BoC-Aktie neue Impulse geben.
Bereits investierte Anleger bleiben mit bisherigem Stopp bei 0,31 Euro an Bord. Neueinsteiger kaufen auf aktuellem Niveau.
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