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Türkei – Schnitt beim Leitindex als böses Omen

_ Böse Zungen würden sicher gerne unterstellen, dass die Börse in Istanbul dieser Tage eine Art „Währungsschnitt“ vorgenommen hat: Der Leitindex ISE-100 wurde tatsächlich nominal im Verhältnis 1:100 herabgesetzt. Die aktuellen Probleme der Türkei sind damit natürlich nicht gelöst, wie die unverändert abwertende Lira zeigt. Gegen den Euro hat sie ein neues Allzeit-Tief erreicht. Auch zum derzeit in jeder Beziehung schwachen Dollar rücken alte Rekordmarken näher.

Die Probleme dahinter sind die altbekannten, die immer mehr Wucht entfalten: Die Inflation läuft auf hohen Touren, per Juni mit 12,6% nach 11,4% im Mai und 10,9% per April. Gleichzeitig geht die Leistungsbilanz in die Knie. Nicht zuletzt weil jetzt schon monatsweise sichtbar wird, dass neben der politisch erzeugten Übernachfrage auch die Corona-Krise auf die Leistungsbilanz drückt. Die lebenswichtigen Einnahmen aus dem Tourismus bleiben aus: Per Mai (der erste volle Monat der touristischen Hochsaison) gab es ein Defizit von umgerechnet 3,76 Mrd. Dollar verglichen mit einem Überschuss von 1,07 Mrd. Dollar, der noch im Vorjahr erzielt wurde. Hinzu kommt der politisch verursachte Anstieg des Defizits im Güterhandel von rd. 300 Mio. Dollar auf über 2,7 Mrd. Dollar innerhalb von 12 Monaten.

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