Automobilhersteller

Hyundai – Nicht so schlimm wie befürchtet

Hyundai Sonata
Hyundai Sonata © Hyundai

_ Der wochenlange Stillstand in vielen Werken und Autohäusern hat Hyundai im zweiten Quartal erneut einen Gewinneinbruch eingebrockt. Wie Südkoreas Branchenführer vergangene Woche mitteilte, sackte der Überschuss zwischen Anfang April und Ende Juni um 62,2% auf 377,3 Mrd. Won (272 Mio. Euro) ab. Der Rückgang fiel damit noch größer als im Vorquartal aus. Damals hatte der Konzern 42% weniger verdient (s. PEM v. 30.4.). Auch der Umsatz des weltweit fünftgrößten Autoherstellers ging deutlich um 18,9% auf knapp 21,9 Bio. Won zurück – ebenso wie das operative Ergebnis, das mit 590,3 Mrd. Won 52,3% unter dem Vorjahreswert landete.

Eigentlich keine guten Nachrichten. Die Aktie war dennoch (23,00 Euro; 885166; USY384721251) gefragt. Auf Monatssicht kletterte sie um fast 9% nach oben. Der Grund: Analysten hatten im Vorfeld mit deutlich höheren Einbußen gerechnet. So lagen die Prognosen für den operativen Gewinn lediglich bei 270 Mrd. Won – und damit rd. 54% unter dem tatsächlich erzielten Ergebnis. Zudem konnte Hyundai trotz der Pandemie auf dem heimischen Markt ein Absatzplus von 12,7% auf 225 552 Fahrzeuge erzielen – und damit den Einbruch von 47,8% auf 478 424 Einheiten zumindest etwas abmildern. Das hatte so niemand erwartet.

Wie lange die Freude über die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen anhält, bleibt abzuwarten. Denn das Umfeld für den Autobauer bleibt weiter herausfordernd. Zwar geht der VW-Rivale von einer Erholung in der zweiten Jahreshälfte aus. Bis die globale Nachfrage wieder das Vorkrisenniveau erreicht, werde allerdings viel Zeit verstreichen, so das Unternehmen. Zudem besteht nach wie vor die Gefahr einer zweiten Infektionswelle. Daher will Hyundai auch weiterhin keinen Ausblick geben. Aber das ist nicht der einzige Grund, aus dem Anleger trotz der ansprechenden Bewertung lieber die Füße still halten sollten. Auch aus technischer Sicht dürfte ein weiterer Anstieg nach der Erholung in den vergangenen Wochen schwierig werden. Denn der Weg nach oben ist dicht an dicht mit zahlreichen Widerständen gepflastert.

Steigen Sie daher derzeit nicht in Hyundai ein.

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