Nigeria – Äußerst nervöse Märkte
IWF sorgt sich um Zahlungsfähigkeit _ Auch Nigerias vom Ölpreis abhängiger Wohlstand ist durch Corona massiv unter Druck. Die Belastung durch erhöhte Gesundheitskosten und Einbrüche der Öl-Produktion treffen auf angespannte Staatsfinanzen. Die Investoren erkennen wachsende Risiken durch die steigende Auslandsverschuldung. Folge: Nigerias Finanzmärkte stehen heftig unter Druck. Anfang März lag die US-Dollar-Parität sehr nah am offiziellen Kurs mit 360 Naira/Dollar. Inzwischen haben sich die Kurse getrennt, der Dollarkurs am informellen (Schwarz-) Markt liegt bei rd. 450 Naira, der offizielle Interbankensatz bei etwa 390 Naira.
Nigeria hat einen gespaltenen Devisenmarkt mit einer festen Parität für alle Leistungsgeschäfte (Warenhandel, Services) und einem Markt für reine Finanzgeschäfte. Diese Trennungen müssen durch Kapitalverkehrskontrollen abgesichert werden, da die Kursdifferenzen Anreize zu illegalen Transfers von Beständen in den jeweils günstigsten Markt liefern, die sich in der Existenz eines Schwarzmarktes niederschlagen. Der mittlerweile große Abstand zum offiziellen Kurs kann auch als Risikoprämie bzw. Erwartung einer Abwertung gelesen werden.
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