Russland – Ein verlorenes Jahrzehnt
Wachstumsschwäche ist eine seite des dramas _ Die verhältnismäßig günstigen Prognosen für Russlands Wachstum im laufenden Jahr mit einem BIP-Rückgang von 4,1% (IWF) bis 5% (Weltbank) täuschen über die schwierige Lage des Landes hinweg. Nach der kurzen Erholung im Sommer im Gefolge der Lockerungen lieferte die russische Wirtschaft schon im September wieder deutliche Schwächesignale die mittlerweile durch die zweite Welle der Corona-Pandemie drastisch verschärft werden.
Das Wachstum für das 3. Quartal mit -3,8% von der staatlichen Statistikbehörde Rosstat gemeldet, ist deutlich verbessert gegenüber den -8% für das 2. Quartal. Dennoch ist klar, dass es keine schnelle Erholung geben wird. Darauf deuten nicht zuletzt die aktuellen Konjunkturdaten. So lagen sowohl die Industrieproduktion (-5%) und die Konsumausgaben der privaten Haushalte (-3%) weiter klar unter ihrem Vorjahresniveau. Und die Aussichten verschlechtern sich, wie die rückläufigen Einkaufsmanager-Indizes zeigen: Die Industrie ist mit 48,9 nach 51,1 Punkten bereits wieder unter die Wachstumsschwelle zurückgefallen, während der Dienstleistungssektor mit dem Rückgang von 58,2 auf 53,7 Punkte den größeren Rückschritt hinnehmen muss, aber immerhin über der roten Linie von 50 Punkten bleibt. Schwachpunkt bei beiden ist der Auftragseingang. Der schwächt sich fühlbar ab, nicht zuletzt aufgrund der schwachen Nachfrage aus dem Inland. Die aktuelle Corona-Krise verstärkt allerdings nur einen tiefer liegenden negativen Trend, der schon länger anhält. Das BIP-Wachstum ist seit Jahren anämisch. Die Putin-Administration konnte die Potenziale Russlands nicht voll ausschöpfen. Erfolg: Das BIP pro Kopf lag 2019, also vor der Corona-Krise, um ganze 2,4% über dem Niveau von 2013.
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