Handelsstreit – Die Zeit tickt für China
Der amerikanisch-chinesische Handelsstreit ist nur ein Aspekt der offenen Rivalitäten zwischen den Großmächten. Das Ringen um wirtschaftlichen Einfluss ist ebenfalls eng verknüpft mit den militärisch-strategischen Überlegungen der kleineren asiatischen Staaten.
Denn die müssen abwägen, wo sie das beste Angebot aus wirtschaftlichen Möglichkeiten und Sicherheitsgarantien erhalten, welches ihnen den Zugang zu den wichtigen internationalen Märkten und Schutz vor Pressionen sichert. Dabei sind die USA ins Hintertreffen geraten, wenn einer aktuellen Studie des US Studies Centre an der University of Sydney Glauben geschenkt werden darf. Kernpunkt der Diagnose: Die im Inselstreit von den Chinesen gewonnenen Stützpunkte im süd- und ostchinesischen Meer weit vor der Festlandsküste versperren den US-Flotten den Zugang zu den Verbündeten wie Taiwan oder Südkorea. Die USA können nach Einschätzung der australischen Experten ihre Verbündeten nicht mehr konventionell verteidigen. Ob aber die USA einen Atomkrieg riskieren, um etwa Südkorea gegen eine chinesische Invasion zu schützen, ist zumindest fraglich.
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