Polen

mBank – Commerzbank plant den Verkauf

Commerzbank Zentrale in Frankfurt am Main
Commerzbank Zentrale in Frankfurt am Main © Commerzbank AG

Als erste privatisierte Bank nach dem Fall des Eisernen Vorhangs stand die mBank schon im Jahr 1992 schnell im Blickfeld der Öffentlichkeit. Damals hieß das Unternehmen allerdings noch BRE Bank (Bank Rozwoju Eksportu). mBank war zunächst nur der Name einer Online-Tochter ohne Filialnetz.

Da sich diese Marke aber schnell im Heimatmarkt etablierte und das Geschäftsmodell funktionierte, erfolgte im November 2013 die Umbenennung zur mBank. Zum Erfolg hat über viele Jahre auch die Commerzbank beigetragen, die als Hauptaktionär mit einem Anteil von zuletzt 69% die Strategie vorgab. Nun plant das schwer angeschlagene deutsche Bankhaus offensichtlich den Verkauf der Beteiligung an der mBank, die ihr Geschäftsmodell erfolgreich nach Tschechien und in die Slowakei transferierte.

Aktuell ist das Haus Polens viertgrößte Bank, die alle klassischen Bankdienstleistungen anbietet. Über viele Jahre galt das Institut, das auch die polnische Bankenkrise gut überstand, als Vorzeigetochter für die Digitalisierung, auch dank einer hohen Profitabilität. So lag die Eigenkapitalrendite der Polen im vergangenen Jahr bei starken 9,5%. Zum Vergleich: Die Mutter brachte es gerade einmal auf 3,6%. Zwischenzeitlich gab es auch Pläne einer Expansion nach Westeuropa, dies wurde aber wohl nicht ernsthaft weiterverfolgt, da eine Eigenkapitalerhöhung notwendig gewesen wäre. Nun soll der Verkauf der Anteile die leere Kasse der Commerzbank um rd. 2 Mrd. Euro als Teil des großen Umstrukturierungsprogramms füllen.

Die im Leitindex WIG 20 enthaltene mBank-Aktie (79,25 Euro; 884537; PLBRE0000012) hatte mit Blick auf die in Polen schon geraume Zeit befürchteten Verkaufspläne deutlich nachgegeben. Allerdings waren auch die jüngsten Geschäftszahlen, die in polnischen Zloty und in Euro ausgewiesen werden, nicht überzeugt:
Der Gewinn vor Steuern sank um rd. 25% auf 155,1 Mio. Euro und beim EPS kam es zu einem Rückgang um ca. ein Drittel auf 2,61 Euro. Immerhin stiegen die verwalteten Assets um 5,7% auf 33,9 Mrd. Euro. Vor allem auf der Ertragsseite machte sich das schwierige Zinsumfeld bemerkbar, aber auch die eher schwächeren Konjunkturerwartungen. Auf dem deutlich erniedrigten Kursniveau scheint dies aber inzwischen ebenso eingepreist wie die Unsicherheiten durch den Großaktionär.

blesbar ist dies an einem KGV von 11 und einer Dividendenrendite von 1,6%. Mit Blick auf die gute Marktposition und auf das funktionierende Geschäftsmodell dürfte die Commerzbank schnell einen Abnehmer finden, der die Bank dann wieder in ruhigeres Gewässer führt.

Risikofreudige Anleger steigen jetzt bei der mBank per Limitorder an der Börse in Stuttgart bis 80,00 Euro ein. Den Stopp setzen wir anschließend bei 60,00 Euro.

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