Indien

Wipro – Corona ist nicht die einzige Herausforderung

Zum ersten Mal seit dem Listing vor zehn Jahren hat das viertgrößte indische IT-Unternehmen, Wipro, keinen Ausblick auf das kommende Quartal gegeben. Bei der Vorstellung der Q4-Zahlen in der vergangenen Woche hat der scheidende CEO Abidali Neemuchwala von ersten Projektstreichungen und Bitten von Kunden um Zahlungsaufschub berichtet.

Während die Auswirkungen im Q4, das mit 304 Mio. Dollar Gewinn knapp unter den Markterwartungen gelandet ist, mit rd. 15 Mio. US-Dollar Umsatzverlust noch gering waren, werden in den nächsten Monaten und auch im Gesamtjahr gewiss deutliche Bremsspuren zu sehen sein. Der CEO sprach bei der Bilanzvorstellung von absehbar hohem Margendruck im Q2. Negativ betroffen vom Virus sind Kunden aus Branchen, die für gut die Hälfte der 2019/20 (31.3.) noch um 5,9% gekletterten Erlöse stehen. Es gibt allerdings auch Lichtblicke. Kunden aus den Bereichen Gesundheit und Telekommunikation streichen eher wenige Aufträge. Die Kosten vor allem für Reisen sinken. Von der schwächeren Rupie kommt Rückenwind. Und das für 90% der Mitarbeiter eingeführte Homeoffice funktioniert gut, was angesichts des landesweiten Lockdowns bis mindestens 3.5. entscheidend ist. Wipro verfügt außerdem über eine relativ starke Bilanz mit 3,4 Mrd. Dollar Cash. Preissenkungen lassen sich so leichter tragen, evtl. ergeben sich sogar Zukaufmöglichkeiten.

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