Thailand – Vom Abschwung voll erwischt
Thailands Wirtschaft folgt derzeit voll dem globalen Abschwung. Das Wachstum fällt deutlich ab. Nach 4,8% für das 1. Hj. 2018 und 3,4% im zweiten ging es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 2,8% und im zu Ende gehenden 2. Hj. voraussichtlich auf 2,3% weiter zurück. Der private Konsum lieferte nicht zuletzt dank wachsender Kreditgewährung noch Schub, während die Investitionen der Unternehmen und vor allem der Export sehr schwach wurden.
Mit Abschwächung der Nachfrage ging auch die Inflation zurück und liegt mit zuletzt 0,4% klar unter der Untergrenze von 1% (Toleranzbereich +/- 1,5 Prozentpunkte um das Ziel von 2,5% herum). Angesichts dieser Trends mit einer Inflation unter der Zielvorgabe und fühlbar nachlassendem Wachstum sahen sich die Währungshüter gefordert und lieferten mit einer Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf jetzt 1,25% einen zusätzlichen Impuls für die schwächelnde Konjunktur. Die monetäre Lockerung ist allerdings auch in Thailand nicht ohne Risiken. Offenbar neigen auch dort Bauwirtschaft und Immobilienmarkt zur Überhitzung. Die Währungshüter veranlassten bereits eine gewisse Straffung auf der Ebene der Konditionen durch höhere Anforderungen an die Eigenmittel der Bauherren durch herabgesetzte obligatorische Eigenkapitalquoten. Der Aktienmarkt hat auf die Lockerung allerdings bisher kaum reagiert: Der SET-Index der Börse Bangkok ist unvermindert weiter auf dem Rückzug.
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