MOL – Geld verdienen mit Kaffee und Müll statt mit Öl und Gas
Wie Saudi Aramco (s. S. 1) hat auch Ungarns halbstaatlicher Öl- und Gaskonzern MOL eine Strategie 2030, die ihn unabhängiger vom Öl machen soll. Selbst als größtes börsennotiertes Unternehmen in Osteuropa sind die Ungarn natürlich viel kleiner als die Saudis. Allerdings bietet MOL neben einer höheren Transparenz und der (bei Aramco nicht gegebenen) Möglichkeit, sich als Privatanleger zu beteiligen, auch eine intakte Börsenstory.
Die Aktie (8,81 Euro; A2DW9C; HU0000153937) erholt sich aktuell von ihrem Sommer-Tief. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Der Anfang November bekanntgegebene Kauf eines jeweils knapp 10%igen Anteils am riesigen aserbaidschanischen ACG-Ölfeld und der BTC Pipeline, die das Öl von dort Richtung Mittelmeer pumpt, dürfte sich künftig durchaus beim Ergebnis bemerkbar machen. MOL zahlt der amerikanischen Chevron dafür 1,6 Mrd. Dollar, erhöht damit aber seine mögliche Tagesproduktion um 20 000 auf bis zu 130 000 Barrel. S&P hat seinen Ausblick deshalb auf „positiv“ angehoben („BBB-“). Trotz Konjunkturschwäche und eines wegen niedriger Öl- und Gaspreise schwächeren Upstream-Geschäfts hat auch MOL-Chef Zsolt Hernardi bei der Vorstellung der Q3-Zahlen Ende Oktober seine EBITDA-Guidance für das Gesamtjahr von 2,3 Mrd. auf rd. 2,4 Dollar leicht angehoben.
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