Korruption

Südafrika – Gier frisst Hirn

_ Die vom Verfassungsrichter Raymond Zondo geleitete Untersuchungskommission zur Korruption der Zuma-Ära („State Capture“) hat einen Bericht vorgelegt, der zwei wichtige Botschaften enthält: Noch sind Südafrikas Institutionen stark genug, um mit dieser Krise fertig zu werden. Allein schon die Dokumentation samt fundierten Empfehlungen für die Strafverfolgung mit Listen von anzuklagenden Personen und Institutionen sind bereits ein Teil der Lösung. Gleich danach kommt allerdings eine zweite, schmerzhaftere Einsicht: Die großen Namen der privaten Wirtschaft gehen aus dieser Affäre alles andere als glorreich hervor.

Die Liste der Namen, die sich an dem Korruptionssystem beteiligt haben, ist lang und wird von prominenten Namen wie KPMG, PwC, McKinsey oder Bain & Company angeführt. Auch die deutsche Wirtschaft ist mit SAP prominent vertreten. Diese Unternehmen haben dabei geholfen, ein ausgeklügeltes System der Korruption und Plünderung zu entwickeln oder zu betreiben, mit dem Südafrika zeitweilig in einen gescheiterten und gesetzlosen Staat verwandelt wurde. „Der Modus Operandi der Ermöglicher von State Capture in der Privatwirtschaft war eindeutig: Große Unternehmen schwächten aktiv die staatlichen Institutionen der Rechenschaftspflicht oder drückten bei fragwürdigen Transaktionen ein Auge zu und erleichterten sie vorsätzlich“, urteilt etwa die Tageszeitung „Daily Maverick“.

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