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Indien – Modi setzt auf langfristig stabiles Wachstum

Indiens Wachstum schwächt ab. Mit 5% statt der erwarteten 5,7% (Q1: 5,8%) enttäuschte das Q2 deutlich. Der Wachstumschampion kränkelt und liegt hinter den 2017/18 veröffentlichten Erwartungen und Prognosen für 2019 zurück. Anfang 2018 ging der IWF noch von 7,8% aus. Moody´s war dann wenige Monate später etwas weniger euphorisch mit einer Projektion von 7,5%.

Die Notenbank RBI reagierte bereits auf die Schwäche mit einem etwas extravagant wirkenden Zinsschritt um 35 Basispunkte nach unten auf jetzt 5,4%. Die bei 3,2% verharrende Inflation gibt ihr den dafür nötigen Spielraum. Noch bemerkenswerter ist allerdings die Tatsache, dass die Regierung von Premier Narendra Modi bislang auf expansive Impulse der Fiskalpolitik verzichtet und stattdessen ihrem Konsolidierungskurs folgt. Der aktuelle Haushalt 2018/19 von Finanzministerin Nirmala Sitharaman wird voraussichtlich mit einem Defizit von 3,3% abschließen, nachdem die Zwischenbilanz im Februar noch auf 3,4% deutete. Beide Werte liegen aber noch weit unter den 5,9%, die Modis Vorgänger Manmohan Singh 2012/13 verbuchte. Indiens Regierungschef setzt offenbar auf eine langfristig angelegte Wachstumsstrategie, die eher die Stabilität als kurzfristige Erfolge im Blick behält.

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