Tencent technisch auf Kurs
Für Tencent war 2018 ein schwieriges Jahr. Regierungsbehörden hatten den Spielesektor lahmgelegt, da das Gaming die Nutzer in die Spielsucht treibt. Dies sorgte bei dem Internetriesen für Gewinnrückgänge und einen fallenden Aktienkurs.
Wir hatten anschließend frühzeitig auf das Comeback des Papiers (s. PEM v. 15.11.18) gesetzt, womit Anleger aktuell rd. 33% im Plus liegen. Zwischenzeitlich war die Aktie gar bis 45 Euro gelaufen. Allerdings sorgte der Handelsstreit der USA mit China für eine Unterbrechung der Rally. Die Furcht, dass sich diese Auseinandersetzung zu einem so genannten „Technologiekrieg“ entwickeln könnte, sorgte bei Tencent (41,15 Euro; A1138D; KYG875721634) für eine Korrektur, die das Papier bis auf 36,55 Euro abrutschen ließ. Unser Stopp bei 32 Euro war aber nicht in Gefahr.
Vielmehr kam es anschließend zu einer Gegenbewegung, aus der sich nun ein kurzfristiger Aufwärtstrend gebildet hat. Technisch kann das Papier daher bis zur 45er-Marke durchlaufen. Dazu passt auch, dass Tencent aus dem schwierigen Jahr 2018 gelernt hat. Um zukünftigen Einschränkungen der Behörden entgegenzuwirken, haben sich chinesische Spielehersteller zusammengeschlossen. Entstehen soll ein eigenes Alterskontrollsystem. Welche Fantasie gerade im Spielebereich liegt, zeigen Daten der Marktanalysefirma SensorTower. Sie ermittelten für Juni ein Wachstum von rd. 9%. In der zweiten Jahreshälfte soll sich das Wachstum beschleunigen. Positiv zudem: Die Chinesen verhandeln mit den Betreibern von AppStores ihren Ertragsanteil derzeit neu aus. So sollen beispielsweise 360, Huawei und Xiaomi bereits Zustimmung signalisiert haben, dass Tencent künftig 70% der Erlöse aus dem Spieleumsatz erhält.
Die Tencent-Aktie bleibt daher ein Kauf mit Stopp bei 32,00 Euro.
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