Konjunktur

Ägypten – Ein Hoffnungsschimmer in Nahost

_ Die von der Corona-Pandemie ausgelöste globale Rezession geht nicht spurlos an der Region Nahost vorbei. Das zeigt der regionale Ausblick des IWF. Auch dort sorgt ein mehr oder weniger scharfer „Lockdown“ für einen zeitweiligen Stillstand in den Unternehmen. Gleichzeitig steigt der Finanzbedarf der öffentlichen Kassen gewaltig, weil neben den Gesundheitskosten der Aufwand zur Stützung der Wirtschaft geschultert werden muss. Das wiederum freut die Gläubiger weniger. Sie schrauben die Konditionen für neue Kredite nach oben und erhöhen so den Druck. Besonders getroffen werden die Öl-Exporteure, die durch den Einbruch der Ölpreise noch mit einer zweiten, überschneidenden Krise zu kämpfen haben. Für diese Gruppe insgesamt schätzt der IWF in seinem regionalen Ausblick für 2020/21 eine Änderung des BIP von -4,2 und +4,7%.

Die Öl-Importeure kommen der Prognose zufolge dagegen mit –1% und +2,5% wesentlich glimpflicher davon, weil bei Ihnen der Absturz des Ölpreises die Importrechnung entlastet. Das wird besonders auffällig am Fall Ägyptens, das als einziges großes Land der ganzen Region nach IWF-Einschätzung vor allem dank einer starken Binnenwirtschaft ohne Rezession (+2% und 2,8% für 2020/21) durch die Krise kommen sollte. So blieb das Wachstum im Q4 2019 trotz der beginnenden Probleme mit 5,6% zum Vj. auf einem beachtlichen Niveau. Entscheidend waren wohl stärkere Staatsausgaben, die der Binnennachfrage zusätzlichen Schub gaben. Unter dem Eindruck der Verschlechterung des internationalen Umfeldes schwächten sich die Investitionen der Unternehmen ab. Das wurde aber durch verstärkten privaten Konsum kompensiert. Die in den vergangenen Monaten mit Werten zwischen 5 und 6% deutlich unter das Ziel von 9% gefallene Inflationsrate eröffnete den Währungshütern den nötigen Spielraum für eine zeichensetzende Zinssenkung um 300 Basispunkte auf 9,75% für den Hauptrefinanzierungssatz.

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