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Japan – Gemütliches Plätzchen in der Sackgasse

Japan war bereits vor Ausbruch der Corona-Krise auf dem Weg in eine Rezession. Der Einkaufsmanager-Index hielt sich seit Mitte 2019 fast ausnahmslos unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Einer der Auslöser war die seit langem anstehende und mehrfach verschobene Erhöhung der Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer.

Dieser Schritt war von Anfang an Teil des Programms der so genannten Abenomics, der Politik des amtierenden Premierministers Shinzo Abe, mit dem die Folgen der expansiven Geld- und Fiskalpolitik für Staatsfinanzen aufgefangen werden sollen. Die Operation zeigt das Dilemma der japanischen Politik: Da dieser Konsolidierungsschritt Japan erneut an den Rand einer Rezession bringen würde, wurde er von vornherein mit expansiven Maßnahmen wie Kaufprämien und Unterstützungsleistungen für Unternehmen sowie einem erweiterten Investitionsprogramm flankiert. Anders gesagt: Während der Staat mit der rechten Hand per Mehrwertsteuer in die Portemonnaies der Bürger griff, brachte er mit der linken Hand durch die weitgehenden kreditfinanzierten flankierenden Maßnahmen Geld zurück in den Kreislauf. Das Resultat war am Tankan ablesbar: Der zentrale Index-Wert (Unternehmen aller Größenklassen und Branchen) fiel immer tiefer in den negativen Bereich, zuletzt im Q1 von -2 auf -12 Punkte. Wenige Tage später bestätigte der Einkaufsmanager-Index den Abwärtstrend durch den Absturz von 47 auf 36,2 Punkte.

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