China – Die Spuren des Handelskriegs

Denn die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums war absehbar und lange erwartet, weil zwei Faktoren völlig unabhängig vom Handelskrieg wirksam sind: Die deutlich höheren Wachstumsraten früherer Jahre beruhten nicht zuletzt neben dem organischen Wachstum auch auf den Nachholeffekten eines Entwicklungslandes. Jede Verringerung des Abstands zu den etablierten Ländern schwächt dieses Potenzial. Zudem ist das Tempo der Privatisierung schwächer geworden. Die chinesische Führung möchte ihren Zugriff auf die Wirtschaft mittels ihrer Staatsunternehmen nicht lockern. Diese strukturellen Faktoren dürften die momentane Lage dominieren trotz der großen Aufmerksamkeit für den Handelskonflikt mit den USA. Die jüngste Handelsbilanz bestätigt das Bild: Das Export-Volumen (+3,3%) ist trotz allem weiter gewachsen, und der Überschuss bewegt sich mit rd. 45 Mrd. US-Dollar per Juli im gewohnten Rahmen.