Mexiko – Vorsichtiger Optimismus
Risiken durch Corona bleiben _ Mexiko wurde hart gebeutelt in den vergangenen Jahren. Zunächst durch die schon fast verschwörungstheoretisch anmutende Feindseligkeit des wohl mittlerweile Ex-US-Präsidenten Donald Trump, der „den Mexikaner“ als Hassfigur („Vergewaltiger und Drogenhändler“) für seine xenophobe Propaganda benötigte, um sich mit dem (weitgehend gescheiterten) Plan einer Mauer an der Grenze als Retter profilieren zu können. Der konkrete Schaden durch diese Politik wurde eher auf den Finanzmärkten angerichtet, die mit den handelspolitischen Erpressungsversuchen vor allem den Peso unter Druck brachten, was die Notenbank zu einer übermäßig restriktiven Politik zwang.
Diese Schwäche ließ offenbar schon vor der Abwahl Trumps nach. Das vierte Quartal begann mit vergleichsweise guten Daten: Die Exporte ex Öl erholen sich fühlbar und liegen nur noch 7,5% unter Vorjahresniveau. Die Industrieproduktion legte zum Ende des Sommers deutlich zu, was auch für einen Zuwachs bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sorgte und damit die öffentlichen Finanzen stabilisierte. Zudem blieb der Zustrom an privaten Transfers der im Ausland (z. B. USA) beschäftigten Bürgern hoch. Dennoch hinterließ die Corona-Pandemie auch in Mexiko ihre Spuren. Die Binnennachfrage ging zeitweilig deutlich zurück. Der Konsum lag per Juli um 15% unter dem Vorjahresniveau und die Investitionen sogar 21%. Vor allem Letztere dürften auch unter den politischen Kapriolen des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador gelitten haben, wie etwa die Aussicht, dass der Zugriff der Regierung auf wichtige Teile des staatlichen Vermögens stark erleichtert wurde. Das wiegt ums so schwerer als die Industrie per Oktober noch immer eine rückläufige Branchenkonjunktur auswies, wie an dem nur leicht gestiegenen Einkaufsmanager-Index abzulesen ist, der von 42,1 auf 43,6 Punkte zulegte, aber damit immer noch tief im Kontraktionsbereich steckt.
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