Argentinien – Déjà-vu mit Kirchner?
Die derzeitige Ruhe an Argentiniens Märkten ist trügerisch. Bei der Stichwahl am 27.10. wird das Land wohl den Peronisten Alberto Fernández zum Nachfolger von Präsident Mauricio Macri wählen. Diese Aussichten beunruhigen die Finanzmärkte, weil hinter dem derzeitigen Oppositionsführer mit Cristina Kirchner die international umstrittene Vorgängerin Macris steht. Seit den Vorwahlen Mitte August macht daher die Sorge um die neunte Zahlungsunfähigkeit des südamerikanischen Landes die Runde.
Trotz einer vielversprechenden Reformpolitik hat es Macri nicht geschafft, mit wirtschaftlichen Erfolgen die Mittelschicht des Landes dauerhaft hinter sich zu bringen. Das ist nicht allein sein Versagen: Schwindende Agrareinnahmen nach einer der schlimmsten Dürreperioden seit Jahrzehnten trugen ebenso zur Malaise bei wie ein abbröckelnder Außenhandel mit dem ebenfalls schwächelnden Nachbarn Brasilien, dem wichtigsten Handelspartner für Buenos Aires. Als dann auch noch internationale Investoren quasi reflexartig ihr Kapital abzogen, um von der Zinswende in den USA zu profitieren, war das Unheil nicht mehr aufzuhalten.
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