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Baltische Staaten – Die Lehren aus der Lehman-Krise

_ Kleine, offene Volkwirtschaften wie die baltischen Staaten werden von den globalen Krisen in der Regel besonders hart getroffen. Sie haben keine Polster, kaum Sektoren und Branchen die gegen die internationalen Trends wirksam abgeschirmt sind. Die Krise 2008/9 hatte den drei Staaten vor einem Jahrzehnt anfängliche Rückgänge des BIP um jeweils rund 20% beschert, verbunden mit einer Finanzkrise. Im Vergleich dazu wird die derzeitige Corona-Krise glimpflicher ablaufen. Der institutionelle Rahmen, die Staatshaushalte und die Strukturen der Bankensysteme haben sich verbessert und weisen eine größere Widerstandsfähigkeit auf. Zudem werden sie durch die Euro-Mitgliedschaft gegen Spekulationswellen abgeschirmt.

Das schlägt sich in den Perspektiven nieder. Im Gefolge der Lehman-Krise büßte Estland rund 20% des BIP ein. 2020 werden es, so jedenfalls die Schätzungen der Großbank SEB, etwa 9,8% sein. Und selbst dieser Wert ist zu einem Teil einem unabhängig vom Virus anstehenden zyklischen Abschwung geschuldet. Die Antwort auf die Corona-Krise war eine Art Mittelweg, gewissermaßen ein weicher „Lockdown“, der weniger scharf ausfiel als in anderen EU-Staaten. Die Regierung griff lediglich in die öffentlichen Institutionen ein. Dennoch mussten viele Unternehmen wegen fehlender Nachfrage schließen.

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