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Japan – Das „Wirtschaftswunder“ steckt im Detail

Nimmt man Japans Daten beim Wort und misst sie an konventionellen Lehrbuchweisheiten, dann können die Prognosen nur auf düsterste Untergangsszenarien hinauslaufen. Die exorbitante Staatsverschuldung von derzeit rd. 240% (vom BIP) spottet jeder Beschreibung, ist allerdings durch die Verflechtung zwischen verschiedenen staatlichen Agenturen optisch vergrößert. Eine Verrechnung dürfte sie um etwa 50 bis 70 Prozentpunkte verkleinern.

Die galoppierende Alterung der Gesellschaft dürfte allerdings jeden Versuch blockieren, den Verschuldungstrend zu Bremsen. Mit der Alterung steigen die Soziallasten im Budget steil an. Japans Bevölkerung wird den vorliegenden Daten und Schätzungen zufolge bis 2050 um rd. 40% schrumpfen. Um die damit einhergehenden Belastungen aufzufangen, müsste die gerade erst auf 10% angehobene Mehrwertsteuer einer IWF-Projektion zufolge bis 2030 auf 15% und bis 2050 auf 20% steigen. Die Experten aus Washington empfehlen höhere Steuern auf die Unternehmenserträge sowie die Einführung einer Vermögenssteuer. Eine weiter steigende Belastung der Einkommen und des Konsums würde den Wachstumspfad Japans allerdings noch weiter abflachen.

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