Golfstaaten – Die Scheichs brauchen Geld

In der Liste der von den Emerging Markets emittierten Anleihen hat sich mittlerweile ein Segment etabliert, das vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre: Die ölreichen Golfstaaten, traditionelle Netto-Investoren, sind zu wichtigen Netto-Emittenten geworden. Kurz: Die Scheichs brauchen Geld. Zuletzt waren die Saudis vor wenigen Wochen auf dem Markt. Sie sammelten mit zwei Tranchen (10 Jahre, 3 Monate und 31 Jahre Laufzeit) zusammen 8 Mrd. US-Dollar ein.

Hinter dem überraschenden Geldbedarf stehen mehrere Ursachen. An der Oberfläche erkennbar ist das fiskalische Problem: Der Ölpreis ist nicht zuletzt wegen gewachsener Konkurrenz (zuletzt kam das US-Schieferöl dazu) gefallen und gibt nicht mehr genug her, um das hohe Niveau der staatlichen Leistungen und Transfers abzudecken. Harte Schnitte in die Ausgaben sind in den politisch nicht besonders stabilen Monarchien aber eine riskante Angelegenheit, die Loyalität des Volkes braucht einen handfesten Boden. Hinzu kommt die langfristige Perspektive, die allenthalben auf eine Zukunft mit weniger oder völlig ohne Ölgeschäft ausgerichtet werden muss. Wie immer die Entscheidungen zwischen dem Ausbau der Petrochemie (Wertschöpfung ins eigene Land holen) oder Tourismus (Exotik plus Sonnengarantie verkaufen) im Einzelnen auch fallen mögen, es müssen erhebliche Investitionen angestoßen und finanziert werden.

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