Argentinien – Schlechte Aussichten für Macri

Argentiniens Wirtschaft schrumpft wieder, im dritten Quartal 2018 um 3,5% zum Vorjahresquartal und die laufenden Indikatoren deuten auch weiter nach unten. Der Abwärtstrend dürfte sich im vierten Quartal noch verschärft haben. Die Schwäche geht dabei quer durch die gesamte Volkswirtschaft: Der Einzelhandel brach offenbar um 17% zum Vorjahr ein, bei der verarbeitenden Industrie ging es 12,6% zurück, während Transport und Kommunikation mit einem Minus von 4,9% (jeweils per November zum Vorjahr) noch relativ glimpflich davonkamen. Finanzminister Nicolás Dujovne bleibt dennoch optimistisch und rechnet „nur“ mit einem BIP-Rückgang von etwa 2% zum Vorjahr. Die Daten liegen allerdings noch nicht vor.

Unterdessen läuft die Inflation mit einer rechnerischen Jahresrate von 47,6% und einer Monatsrate von 2,6% (per Dezember) kaum gebremst weiter im tiefroten Bereich. Die von der argentinischen Notenbank BCRA turnusmäßig erhobenen Inflationserwartungen der Wirtschaft lagen per Dezember bei rd. 30%, was kaum als Ausdruck des Vertrauens angesehen werden kann. Und genau das dürfte zu einem Problem werden, denn schon im Oktober dieses Jahres müssen sich Präsident Mauricio Macri und die Abgeordneten seiner Regierungskoalition dem kritischen Wähler stellen. Die mit großen Hoffnungen gestartete Regierung geht mit sehr schwachen Ergebnissen in den Wahlkampf. Es spricht Bände über die Stimmung unter den Verantwortlichen, dass die Währungshüter der BCRA kürzlich deutlich machten, dass sie mittlerweile wieder genügend Reserven zur Verfügung haben, um einem Schwächeanfall des Peso aufzufangen. Denn dieses Risiko sehen sie mit dem näherrückenden Wahltermin anwachsen, weil damit die Chance der peronistischen Opposition zur Rückkehr an die Macht steigt.

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