Nissan – Bodenbildung steht auf der Kippe
Japan _ Die Corona-Krise hat den japanischen Autobauer Nissan mit voller Wucht getroffen – der erste Verlust seit elf Jahren! Und 2020/21 wird es nicht viel besser werden: Wie der Konzern Ende Juli mitteilte, dürfte zum Bilanzstichtag am 31. März 2021 erneut ein Verlust von rd. 670 Mrd. Yen anfallen, nach 671,2 Mrd. Yen im Vj. Der Umsatz soll um 21% auf 7,8 Bio. Yen zurückgehen.
Die Zahlen, die Nissan zum Auftaktquartal präsentierte, sehen entsprechend aus. Bei einem Umsatzrückgang um 50,5% auf 1,174 Bio. Yen brach das operative Ergebnis zwischen Anfang April und Ende Juni auf minus 153,93 Mrd. Yen ein, nach plus 1,609 Mrd. Yen im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich fuhr der Renault-Partner einen Fehlbetrag von 285,59 Mrd. Yen ein. Im ersten Quartal 2019/20 hatte Nissan noch einen Gewinn von 6,38 Mrd. Yen erzielt. Schlecht lief das Geschäft vor allem in Europa. Auf dem alten Kontinent brachen die Absätze um 60,1% ein. Aber auch in allen anderen Regionen musste Nissan hohe zweistellige Rückgänge hinnehmen. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr fällt daher wenig berauschend aus. Insgesamt will Nissan 4,125 Mio. Autos verkaufen – das wären 16,3% weniger als 2019/20. So etwas hören Anleger natürlich gar nicht gerne. Auf Wochensicht rauschte die ohnehin vom Skandal um den angeklagten und in den Libanon geflohenen Ex-Chef Carlos Ghosn schwer gebeutelte Aktie (2,96 Euro; 853686; JP3672400003) um weitere 13% in die Tiefe. Seit Jahresbeginn liegt der Schein damit fast 43% unter Wasser. Dass Nissan mit Hilfe von Umstrukturierungen und einem Fokus auf Kernmärkte und -technologien wieder auf Wachstumskurs zurückkehren will, scheint an der Börse zumindest derzeit offenbar niemanden zu interessieren.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Emerging Markets
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Aktien-Briefing für die Emerging Markets
- 1x wöchentlich Marktanalysen und konkrete Aktienempfehlungen aus Osteuropa, Asien und Lateinamerika
- Transparent geführtes Musterdepot
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Argentinien braucht Vertrauen
Die 9. Staatspleite des einst reichsten Landes Südamerikas kann wohl vermieden werden. Mit einem Schuldenschnitt, der auch reduzierte Zinsen vorsieht und bis 24.8. umgesetzt sein soll,... mehr
Samsung legt Streit mit Varta bei
Langsam aber sicher steuert der Aktienkurs (885,00 Euro; 881823; US7960502018) des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung wieder auf die 900 Euro-Marke zu. Für einen weiter steigenden... mehr
LG Display – Umsatzbasis steht vor Expansion
Es war bereits erwartet worden (s. PEM v. 7.5.): Das Coronavirus hat dem südkoreanischen Display-Hersteller LG Display auch im zweiten Quartal einen herben Verlust eingebrockt. Wegen... mehr
Thai Beverage – Biergeschäft derzeit kaum vorhersehbar
In Thailand sorgt Corona für große Probleme. Die Regierung will den sog. „Corona-Notstand“ noch bis Ende August verlängern und eine 14-tägige Quarantäne-Pflicht für einreisende... mehr
Daiichi bietet Einstiegschance
Eigentlich wollten wir schon vor Wochenfrist unser Votum für Daiichi Sankyo überprüfen, nachdem der japanische Pharmakonzern eine milliardenschwere Zusammenarbeit mit der britischen... mehr
Singapore Airlines landet hart
Die Touristik- und Reisebranche leidet neben dem Gastgewerbe am stärksten unter der Corona-Pandemie und ihren Einschränkungen. Dabei musste auch die renommierte Fluggesellschaft Singapore... mehr
Eisai wird digitaler
Eisai ist ein japanisches Pharmaunternehmen, dessen bekanntestes Produkt Denepezil ist, ein Wirkstoff zur Behandlung von Demenz. Darüber hinaus verdient die im Nikkei 225 gelistete Firma... mehr
Check Point Software Technologies übertrifft Erwartungen
Für Check Point Software Technologies ist die Corona-Krise überwunden. Das für seine Firewall- und VPN-Produkte bekannte israelische Unternehmen hat im Q2 seine Gewinn- und Umsatzerwartungen... mehr
Osteuropas Industrie folgt der Eurozone
Die Wirtschaft der Eurozone ist klar auf Erholungskurs und die Osteuropäer profitieren von diesem Aufwärtstrend. Dies geht aus dem aktuellen sektorenübergreifenden Einkaufsmanager-Index... mehr
Südostasien – Im chinesischen Geleitzug
Die ASEAN-Staaten haben die Corona-Krise zwar noch nicht überwunden, aber sie kommen voran, wie der von der britischen Research-Firma Markit veröffentlichte Einkaufsmanager-Index des... mehr