Brasilien – „Neues Wirtschaftsmodell“ kein Heiland
Brasiliens Finanzmärkte haben in den vergangenen Wochen trotz der Fortschritte bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen schwach tendiert. Die Währung gab seit dem Jahreswechsel um rd. 12% ggü. Euro und US-Dollar nach, der Aktienindex Bovespa verlor im gleichen Zeitraum weitere 11%. Hintergrund ist der schwache Wachstumstrend. Der offiziell geltende Ausblick mit 2,4% Wachstum für 2020 gilt als Illusion. Der IWF nannte zum Jahreswechsel noch 2,2%. Die Research-Abteilungen der US-Banken BoA Merrill Lynch und JP Morgan setzten ihre Prognose gerade herab auf 1,8 bis 1,9%.
Hinter diesen unguten Trends steckt nicht allein das Coronavirus. Der als Reformer geltende Wirtschaftsminister Paulo Guedes spricht neuerdings von einem Wechsel des Wirtschaftsmodells hin zu einem weichen Real und niedrigen Zinssätzen. Damit sollen Investitionen angeregt und Importe zugunsten heimischer Produkte verteuert werden. Die rein marktwirtschaftlich orientierte Politik scheint im von den USA geförderten Umfeld mit einem wachsenden Protektionismus in Brasilien ebenso ihre Ziele zu verfehlen, wie dies schon im Nachbarland Argentinien geschah und in der Abwahl des reformorientierten Präsidenten Mauricio Macri mündete. Dessen politisches Schicksal vor Augen, scheint nunmehr auch Brasiliens rechts-populistischer Präsident Jair Bolsonaro die Geduld mit den liberalen Rezepten zu verlieren. Die Aussicht auf eine wirtschaftliche Erholung gehörte zu seinen wichtigsten Argumenten im Wahlkampf gegen die linke Arbeiterpartei seiner Vorgänger Luiz Inácio Lula da Silva und Dilma Rousseff.
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