Das erste Kaufsignal ist in Sicht

Selbst sehr umfangreiche Backtests bieten keine Garantie dafür, dass sich eine Strategie in der Praxis genauso erfolgreich wie in der Vergangenheit entwickeln wird. Letztlich ist es aber die einzige Möglichkeit, einen neuen Handelsansatz zu überprüfen und wesentlich besser, als eine fixe Idee einfach in der Praxis auszuprobieren. Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, steigen zudem die Chancen, dass auf lange Sicht zumindest ähnliche Ergebnisse wie bei den Rückrechnungen erzielt werden.Mindestens ebenso wichtig sind aber die Erfahrungswerte, die bei solchen Backtests gewonnen werden. Wenn man sich nicht nur das nackte Endergebnis anschaut, sondern die gesamte Entwicklung bis dahin aufmerksam verfolgt, dann können später in der Praxis gerade die kritischen oder ungewohnten Situationen deutlich entspannter erlebt werden. Ganz einfach weil man weiß, dass es solche Phasen auch in der Vergangenheit immer mal wieder gegeben hat und das Ergebnis am Ende trotzdem überzeugen konnte. Als Anleger haben Sie einfach mehr Vertrauen in eine Strategie, wenn Sie wissen, dass solche Phasen auch dazugehören.

Aus diesem Grund sehen wir auch die aktuelle Entwicklung auch sehr gelassen. Natürlich hätten wir den jüngsten Kursanstieg an den Aktienmärkten gerne mitgenommen, zumal einige der Top-Aktien aus unserer Rangliste überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben. Nordex zum Beispiel konnte allein auf Wochensicht satte 9% zulegen, Metro ist seit unserem in einem bullishen Marktumfeld vor drei Wochen erfolgten Einstieg um 15% gestiegen, Dialog Semiconductor im selben Zeitraum sogar um 16%. Das wäre ein wirklich schöner Start für unsere neue Strategie gewesen. Es hätte aber auch anders kommen können. Und die Voraussetzungen für einen Einstieg waren und sind wie oben beschrieben eben noch nicht erfüllt.

In (potenziellen) Trendwende-Phasen ist es bei auf Gleitenden Durchschnitten basierenden Signalgebern ganz normal, dass der Einstieg erst dann erfolgt, wenn die Märkte schon ein Stück weit gestiegen sind. Das ist aber auch gut so, denn dadurch wird vermieden, dass der Einstieg zu oft viel zu früh erfolgt, wenn es sich bei dem Kursanstieg lediglich um eine kurze Erholung in einem sich danach weiter fortsetzenden Abwärtstrend handelt. Auch jetzt ist keineswegs sicher, dass sich die positive Entwicklung in den kommenden Wochen und Monaten weiter fortsetzen wird. An der Börse ist immer alles möglich, weshalb wir aufgehört haben über die Zukunft zu spekulieren uns lieber auf das verlassen, was die Kurse anzeigen.

In unserer Gesamt-Strategie hätte das bislang letzte Signal kurz vor Weihnachten (konkret am 20. Dezember 2018) einen Short-Trade auf den DAX ausgelöst, der am 3. Januar mit Gewinn abgeschlossen worden wäre. Der Index verlor in dieser Phase 1,45% an Wert. Der vorherige Trade (29.11. bis 11.12.) wäre bei einem DAX-Minus von 5,85% noch wesentlich erfolgreicher gewesen. Vorher hatte es 39 Tage lang kein Signal gegeben. Das kommt gerade in längeren und/oder stärkeren Abwärtsphasen immer mal wieder vor. Im zweiten Halbjahr 2008, wo es ohnehin ausschließlich Short-Trades auf den DAX gegeben hätte, wäre unser Depot sogar mal drei Monate lang leer geblieben. Dennoch oder gerade deshalb hätte es am Jahresende ein sattes Plus gegeben. Von daher warten wir auch jetzt geduldig auf neue Signale.

Tatsächlich könnte die Ruhephase zeitnah beendet werden. Immer wahrscheinlicher wird nämlich ein baldiges Kaufsignal bei unserer DAX Turbo-Long-Strategie. Dafür müsste die hier relevante PLATOW Börsenampel auf Grün springen. Das wäre der Fall, wenn die 65-Tage-Linie (verläuft aktuell nur noch moderat abwärts) nach oben dreht und die 2-Tage-GDL des Euwax-Sentiments weiter fällt. Gut möglich, dass wir in den kommenden Tagen also die erste Transaktion im neuen Depot sehen. In unserer Simulation der Aktien-Momentum-Strategie wäre es (ohne das aktive Warnsignal) heute Morgen zu einer Umschichtung (RWE für Morphosys) gekommen.

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