Aktien-Momentum-Strategie

Praxis-Erfahrungen zu Momentum-Strategien

Die Situation rund um unser Derivate-Depot gestaltet sich ähnlich wie in der Vorwoche. Neue Trades gab es in den vergangenen Tagen aus den bekannten Gründen keine, weshalb die Performance seit dem Jahresstart unverändert bei minus 3,1% liegt. Seit dem Start unserer Strategie im Januar 2019 liegen wir damit auch weiterhin mit 11,2% im Plus.

Dass die Gesamtperformance trotz des leichten Zuwachses unter dem Strich deutlich unter den Erwartungen liegt, steht außer Frage. Historisch betrachtet war und ist hier auf lange Sicht mit wesentlich besseren Ergebnissen zu rechnen. Darauf deuten zumindest mit Blick auf die Momentum-Strategie nicht nur unsere Backtests hin, sondern auch zahlreiche wissenschaftliche Studien und praktische Erfahrungswerte.

Vor diesem Hintergrund verweisen wir auch gerne auf die jüngsten Statements von Florian Schneider, einem bei wikifolio.com aktiven Trader mit jahrelanger Erfahrung im Bereich von regelbasierten Konzepten wie Momentum-Strategien. Mit seinem wikifolio Trendfolge nach Levy hat er seit dem Herbst 2015 eine Performance von 190% oder 17,6% p.a. generiert. Im Vergleich zu PLATOW Derivate ist das (durch die Verfügbarkeit der Hebelprodukte bei uns auf den HDAX begrenzte) Anlageuniversum wesentlich größer. Das war in den vergangenen Jahren von Vorteil, weil sich im Segment der Nebenwerte wesentlich häufiger klare Trends etabliert hatten. Die Herangehensweise bei der Auswahl der Titel ist etwas komplexer, vom Grundprinzip her aber vergleichbar.

Fragen nach dem „Warum“ und der Zukunft

Seit fast genau einem Jahr nun tendiert das zuvor so erfolgreiche Depot abwärts. Seit dem im April 2021 markierten Hoch bei 340 Euro ist der Kurs um 15% gefallen. Die Cashquote liegt aktuell bei fast 90%. Anfang Februar hatte der Trader in einem sehr ausführlichen Kommentar erläutert, warum die Strategie zuletzt nicht so gut funktionierte und wann sich das wieder ändern könnte. Hier einige Auszüge, die wir eins zu eins so unterschreiben können:

„Es ist absolut normal. Es gibt keine Strategie, die in allen Marktphasen gleich gut funktioniert. Auch in der Vergangenheit gab es bereits Phasen, in der das wikifolio relativ seitwärts gelaufen ist, so z.B. von Auflegung bis Ende 2016 oder 2018 bis Mitte 2019. Gründe dafür mag es viele geben. Einer wäre zum Beispiel, dass sich kaum Trends über einen etwas längeren Zeitraum gebildet haben. An den Aktienmärkten gab es eine Sektor-Rotation, die beinahe schon täglich andere Branchen und Sektoren steigen ließ, während die Branchen und Sektoren, die am Vortag noch zu den Gewinnern gehörten, plötzlich wieder nachgaben. Auch dieses Verhalten ist in einem späten Bullenmarkt nichts Außergewöhnliches. Jedoch ist es nicht gut für eine Strategie, die wöchentlich umschichtet und nur in die relativ stärksten deutschen Aktien investiert, da sich die Zusammensetzung wegen der o.g. Rotation ständig ändert. Allzu wichtig ist es nicht, den Markt vorherzusagen. Wichtiger ist es, entsprechend darauf vorbereitet zu sein und zu reagieren“.

Geduld dürfte belohnt werden

Nicht nur dieses Beispiel zeigt: Momentum-Strategien haben in der Vergangenheit immer wieder sehr gute Ergebnisse geliefert. Die Wertzuwächse erfolgen jedoch nicht gradlinig, sondern vor allem in den Phasen, in denen der Ansatz wegen des passenden Umfelds besonders gut funktioniert. Dafür braucht es am Ende des Tages vor allem auch Geduld.

<p>HDAX in Punkten; Stand: 30.03.22<br />Quelle: www.ProRealTime.com</p>

HDAX in Punkten; Stand: 30.03.22
Quelle: www.ProRealTime.com

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