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Neue Jahreshochs sind im Visier

So hart das auch klingen mag, aber die Anleger an der Börse Stuttgart haben ihrem Ruf als Kontra-Indikator in der ersten Wochenhälfte eindrucksvoll bestätigt. Während der DAX gestern deutlich zulegen konnte, spekulierten die Trader im Laufe des Tages in hohem Maße auf fallende Kurse. Das Phänomen „gegen den Trend handeln, weil der ja irgendwann drehen muss“ ist an der Börse weit verbreitet und gleichzeitig wenig Erfolg versprechend.

Nicht umsonst hat John Maynard Keynes den Spruch geprägt „Die Börse kann länger irrational bleiben, als Sie solvent bleiben können“. Der DAX jedenfalls hat den wirklich massiven Widerstandsbereich bei 11600/700 Punkten erst angelaufen und gestern dann dynamisch übersprungen. Eine starke Leistung, die allerdings noch bestätigt werden muss. Die Entwicklung heute mahnt etwas zur Vorsicht.

Dank des seit Ende Februar aktiven Long-Signals unseres Stimmungs-Indikators konnten wir an dem jüngsten Börsenaufschwung eins zu eins partizipieren. Beide wikifolios notieren nur noch knapp unter ihrem Jahreshoch. Insgesamt ist die bisherige Bilanz aber auch für uns ernüchternd. Zum zweijährigen Geburtstag unseres zuerst aufgelegten wikifolios PLATOW Trend & Sentiment verbuchen wir eine Performance von minus 8,9%. Ein so schlechtes Ergebnis hatte es im gesamten Backtest-Zeitraum kein einziges Mal gegeben. In den insgesamt über 2900 Zwei-Jahres-Phasen zwischen 2004 und 2017 lagen die Ergebnisse zwischen minus 4,3% und plus 135%. Im Schnitt war ein Gewinn von 57% generiert worden.

Nun liegt das tatsächlich realisierte Ergebnis nicht weit außerhalb der Backtest-Spanne, weshalb wir auch nicht unruhig werden oder gar an den Erfolgschancen zweifeln. Wichtig für uns ist auch, dass die Praxis-Ergebnisse mit den weiter geführten Demo-Berechnungen übereinstimmen. Das zeigt uns, dass wir gerade hinsichtlich der Kosten (Spread und Gebühren) mit realistischen Werten gearbeitet und nichts „schön gerechnet“ haben. Natürlich hätten wir uns nach den ersten zwei Jahren ein deutlich besseres Ergebnis gewünscht.

Wir haben auch fest mit einer positiven Bilanz zu diesem Zeitpunkt gerechnet. Immerhin war in den Rückrechnungen in 99,8% aller Fälle ein Plus erwirtschaftet worden. In jeder dritten Zwei-Jahres-Periode lag die Performance sogar bei über 70% und in drei Viertel aller Fälle bei mehr als 40 Prozent. Aber der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es zumindest vergleichbare Phasen auch in den Backtests gegeben hat und unter dem Strich trotzdem herausragende Ergebnisse erzielt wurden.

Wir haben nun also einen negativen Ausreißer erwischt. Das lässt sich nicht ändern, ist aber auch kein Beinbruch. Der Anlagehorizont ist bewusst mittel- bis langfristig. Das Minus ist zwar ärgerlich, aber immer noch überschaubar. Und warum sollen wir in den kommenden zwei Jahren nicht auch mal eine außergewöhnlich gute Phase erwischen?

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