Heute Abend fällt die Entscheidung

Die Notenbanken sind auch weiterhin das Zünglein an der Waage für die Aktienmärkte. Schon heute Abend dürfte zum Beispiel die Entscheidung fallen, ob die „traditionelle“ Jahresendrally 2018 stattfindet oder nicht. Mit großer Spannung werden wir beobachten, wie die Anleger auf die Ergebnisse der Fed-Sitzung in den USA reagieren. Für heute rechnen die Marktteilnehmer zu gut 70% (vor kurzem waren es noch 100%) mit der vierten Anhebung der Leitzinsen im laufenden Jahr. Noch wichtiger dürfte aber der Ausblick sein. Bislang hatte die Fed drei Zinserhöhungen für 2019 in Aussicht gestellt. Nachdem zuletzt etwas moderatere Stimmen aus Kreisen der Notenbank laut wurden, geht der Markt aktuell nur noch von einem einzigen Zinsschritt im kommenden Jahr aus.

Für die US-Börsen ist die kurzfristige Entwicklung besonders wichtig, weil der Leitindex S&P 500 an einer nicht ganz unwichtigen Unterstützung bei gut 2 500 Punkten notiert, die in den vergangenen Tagen schon zweimal getestet wurde. Rauscht der Index hier durch, wird die Jahresendrally 2018 wohl ausfallen. Ansonsten stehen die Chancen gar nicht so schlecht, da die Märkte aus technischer Sicht einfach reif für eine Gegenbewegung nach oben sind (siehe auch Seite 4). Der DAX arbeitet derweil weiterhin an seiner (temporären) Bodenbildung. Entscheidend dafür wäre ein Überwinden des Widerstands bei 11000 Punkten. Auf der Unterseite sollten möglichst keine neuen Tiefs mehr markiert werden.

Die Historie macht Hoffnung

Rein statistisch stehen die Chancen auf steigende Kurse in den kommenden zwei Wochen sehr gut. In dem Zeitraum zwischen dem 20. Dezember und dem 5. Januar ist der DAX in der Vergangenheit fast immer gestiegen ist. Seit der offiziellen Index-Einführung im Jahr 1988 konnte der Index in 80 Prozent der Fälle eine positive Performance erzielen. Im Durchschnitt legte er dabei um 2,5% zu, in der Spitze reichte es einmal sogar zu einem Plus von fast 10%. In jedem sechsten Jahr stieg der Index um mehr als 5%. Und das trotz der geringen Anzahl an Handelstagen in dieser Phase. Verluste gab es in den vergangenen 30 Jahren nur sechsmal, wobei das größte Minus bei moderaten 3,2% lag.

Der positive Erwartungswert wird selbst durch die bislang so schwache Jahresperformance keineswegs beeinträchtigt. In den bislang acht Jahren, in denen der DAX kurz vor Weihnachten im Minus lag, kam es trotzdem sechsmal zur der angesprochene Rally. Eine Erfolgsquote von 75%. Die Gewinne lagen zwischen 2,1% und 7,8%. Hoffnung machen gerade die insgesamt sehr enttäuschenden Börsenjahre 2001, 2002, 2008 und 2011, als der DAX am 19. Dezember jeweils zweistellige Minuszeichen (zwischen 18% und 43%) auswies. Hier stiegen die Kurse dann bis zum 5. Januar des Folgejahres zwischen 2,3% und 7,8%. Nur im Jahr 1990 wurden die zweistelligen Verluste rund um Weihnachten und Silvester noch weiter ausgebaut. Allerdings hielt sich das Minus mit 0,9% da zumindest in engen Grenzen. In diesem Jahr weist der Index eine negative Performance von rund 17% aus.

Wissenschaftlich nachgewiesener Mehrwert

Dass wir trotz unseres Faibles für statistische Anomalien keinen Trade auf den DAX eröffnet haben und dies in den kommenden Tagen auch nicht mehr tun werden, liegt an der hier bereits mehrfach kommunizierten Änderung unserer Depot-Strategie im kommenden Jahr. Alle Details dazu erfahren Sie in der ersten Ausgabe 2019, die am 9. Januar erscheinen wird. Wir werden uns dann auf einen Handelsansatz konzentrieren, dessen Mehrwert für Investoren durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt wurde. Gleichzeitig werden wir mit einer Art „Börsenampel“ arbeiten, um losgelöst von emotionalen Entscheidungen oder anderen oft negativ wirkenden Einflussfaktoren klare Regeln für die Zusammensetzung unseres Musterdepots zu haben. Sie dürften sich also auf eine spannende Zukunft bei PLATOW Derivate freuen!

Alle Trades werden bis zum Ende begleitet

Die aktuell noch vorhandenen Depotwerte werden wir natürlich weiterhin aktiv begleiten und Ihnen mitteilen, wann wir eine Veränderung der Stoppkurse oder auch aktive Gewinnmitnahmen empfehlen. In der heutigen Ausgabe nehmen wir auch jeden Wert noch mal unter die Lupe.

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