Wikifolio

„Carpe diem“ als Erfolgsrezept

Unser Dachwikifolio hat sich analog zum Gesamtmarkt unter dem Strich in den vergangenen Tagen kaum verändert. Auf Wochensicht steht ein Mini-Minus von 0,1% geschrieben. Damit bleiben wir in unmittelbarer Nähe zu dem vergangenen Mittwoch markierten Allzeithoch. Der Vorsprung gegenüber dem DAX seit dem Start im November 2015 beträgt bei einer Gesamtperformance von 29,1% aktuell 7,6 Prozentpunkte.

Über das wikifolio Carpe diem Aktientrading von Dirk Middendorf haben wir schon länger nicht mehr berichtet. Obwohl es mit einem Anteil von 8,0% zu den größten Positionen in unserem Depot zählt. Ein Grund für die zurückhaltende Berichterstattung ist, dass der Trader selbst sich nur sehr selten zu Wort meldet. Im gesamten Vorjahr postete der langjährige Anlageberater insgesamt nur acht Kommentare, davon die Hälfte direkt Anfang Januar.

Nach einer letzten, kurzen Einschätzung zu der Aktie von Holidaycheck im Mai herrschte bis zum Jahresende Funkstille. Und auch sein Schlussfazit fiel dann zumindest quantitativ eher dünn aus: „Im Jahr 2019 haben die Standartwerte (DAX plus MDAX) eine starke Entwicklung gezeigt. Bei den Nebenwerten verlief die Entwicklung teilweise noch sehr schleppend. In der Regel folgen die Werte der dritten und vierten Reihe aber oft mit einem Time lag den Schwergewichten. Ein friedlicher Donald Trump (im Wahljahr) könnte zu einer moderaten Konjunkturerholung beitragen und ein Comeback der Nebenwerte begünstigen. Insgesamt ergibt sich eine interessante und chancenreiche Ausgangslage für dieses wikifolio“. Midendorf selbst, der seit vielen Jahren „überwiegend von der Aktienanlage“ lebt, hat 2019 ein Plus von 19,1% generiert, was im Vergleich zum Gesamtmarkt nur als „durchschnittlich“ einzustufen ist. Der bei einem Fokus auf deutsche Nebenwerte als Benchmark geeignete SDAX konnte rund 30% zulegen.

Im Jahr davon allerdings hatte dieser Index auch über 20% an Wert verloren, während der Trader das Minus bei dem wikifolio mit lediglich 10% deutlich in Grenzen halten konnte. Überhaupt scheint das Risikomanagement bei dem Anlageprofi hervorragend zu funktionieren. Seit dem Start im August 2014 entspricht der schlimmste jemals erlittene Kursrückgang einem Minus von gerade mal 13,8%. In Kombination mit einer Gesamtperformance von 154% ist das einfach nur gut. Im Schnitt hat der Trader in den vergangenen 5 ½ Jahren eine Wertsteigerung von 18,6% p.a. verbuchen können.

Statt viel zu posten konzentriert sich der zweifache Familienvater lieber auf das Handeln an der Börse. Und da passiert tatsächlich einiges. Was auch daran liegt, dass das in dem wikifolio-Zertifikat investierte Kapital mit 2,35 Mio. Euro recht üppig ausfällt. Da lassen sich gerade kleinere Werte nicht einfach mal per Knopfdruck kaufen oder verkaufen. Zumindest dann nicht, wenn man einen halbwegs vernünftigen Kurs bekommen möchte. Stattdessen müssen die Positionen in vielen einzelnen Schritten auf- und abgebaut werden. Da wird es dem Trader trotz dadurch geringerer Provisionseinnahmen gar nicht so unrecht sein, dass sich die zu bewegenden Anlagegelder schon spürbar reduziert haben. Mitte 2018 waren in dem Zertifikat noch 4,35 Mio. Euro investiert. Im Zuge der starken Korrektur Ende 2018 haben viele Anleger dann wahrscheinlich ohne groß zu prüfen großflächig alles verkauft und dabei eben auch wikifolios, die der Krise trotzen konnten.

Wir sind damals dabei geblieben und haben es nicht bereut. Seit unserer Aufnahme vor etwas mehr als vier Jahren ist der Wert um 50% gestiegen, was uns einen Depotbeitrag von 3,5% beschert hat. Bei unserem letzten Kontakt Anfang 2017 hatte uns der Trader geschrieben „Von mir kann man weiter eine vorsichtige und sorgfältige Arbeitsweise erwarten“. So ist es gekommen und wir rechnen auch in Zukunft mit einer entsprechenden Vorgehensweise. Daher bleibt das zu gut zwei Dritteln investierte Portfolio ein Basisinvestment.

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