Trefferquote nur die halbe Wahrheit

Dass wir für unser Musterdepot eine Strategie ausgewählt haben, bei der eine überschaubare Anzahl von Trades unter dem Strich für die gute Performance verantwortlich ist, haben wir oben explizit noch einmal aufgezeigt. Die ohne Zweifel auf den ersten Blick relativ geringe Trefferquote von rund 40% bei der Aktien-Momentum-Strategie darf aber niemals isoliert betrachtet werden.

Wichtig ist immer die Kombination mit dem Verhältnis zwischen den durchschnittlichen Gewinnen und Verlusten. Wenn (wie im Backtest gesehen) die Gewinne im Erfolgsfall fast dreimal so hoch sind wie die Verluste bei den Minus-Trades, dann reicht eine 40%-Trefferquote locker aus, um nachhaltig hohe Renditen zu generieren.

Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen

Obwohl wir ohne Stoppkurse arbeiten werden, funktioniert die Momentum-Strategie dank des Regelwerks fast automatisch nach dem Motto „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen“. Ein Blick ins Detail der Backtest-Ergebnisse zeigt, dass der Großteil (85%) der Verlierer-Trades bereits bei einem Aktienminus von weniger als 10% glattgestellt wurde. Nur in 1% aller Verlust-Trades hätte das Minus der Aktie mehr als 20% (in der Spitze 27%) betragen.

Selbst unter Berücksichtigung des zweifachen Hebels und der bei längerer Haltedauer durchaus relevanten Finanzierungskosten dürften sich die Verluste bei den einzelnen Trades also in relativ überschaubaren Grenzen halten. Es kann und wird allerdings vorkommen, dass es immer mal wieder eine Serie von mehreren Fehltrades hintereinander gibt. Im Jahr 2015 zum Beispiel wären zwischen Anfang Juni und Mitte Oktober insgesamt 19 Trades eröffnet worden, von denen uns 18 einen Verlust beschert hätte. Auch solch schwierige Phasen gilt es durchzustehen, wenn man überdurchschnittlich hohe Renditen einfahren möchte.

Ähnlich lange Serien finden wir bei den Gewinner-Trades nicht. Dafür verbuchten die Aktien hier aber in fast einem Viertel aller Fälle ein Plus von über 20%. Bei nahezu jedem zehnten erfolgreichen Trade konnten die Aktien sogar mehr als 40% zulegen. In der Grafik (Performance der Aktien bei allen Trades) erkennen Sie auf den ersten Blick, dass die Ausschläge nach oben wesentlich größer sind als nach unten. Dabei haben wir den Chart bei den Gewinnen zur besseren Darstellung schon auf 100% begrenzt. In einzelnen Fällen fielen die Pluszeichen sogar noch höher aus.

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