Wechsel zwischen „Flat“ und „Short“
Der DAX steht heute kräftig unter Druck. Nach der deutlichen Erholung gestern Nachmittag (in der Spitze stieg der Index bis auf 11 836 Punkte) kommt es erneut zu einer Verkaufswelle, bei der die kleine Unterstützung bei rund 11 600 Punkten nun wohl endgültig gerissen wurde.
Wie schon mehrfach ausgeführt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Abrutschens auf die bedeutende Auffangzone bei 11 300 Punkten relativ groß. Umso ärgerlicher ist es, dass wir die vor einer Woche eingenommene „Short“-Positionierung in unseren wikifolios nach nur zwei Tagen schon wieder aufgeben mussten. Am Donnerstagabend war das Euwax Sentiment auf 7,98 Punkte gestiegen und damit wieder in die „neutrale“ Zone zurückgekehrt. Bei einem DAX-Niveau von rund 11 810 Punkten haben wir den Exchange Traded Fund (ETF) auf den Short DAX daher verkauft und dabei leider einen Verlust von 1,8% erlitten. Seitdem sind wir „Flat“ positioniert.
Natürlich wären wir noch lieber „Short“ geblieben, aber letztendlich ist es in solchen Phasen erst einmal wichtig, nicht mit hohem Risiko auf der Long-Seite engagiert zu sein. Und eine „Hebel Long“-Positionierung ist bei beiden wikifolios momentan aufgrund der Warnsignale unserer Trend-Indikatoren kategorisch ausgeschlossen. Bei einem Kaufsignal des Stimmungs-Indikators wäre maximal „einfach Long“ möglich. Dafür müsste das Euwax Sentiment aber unter die Marke von minus 4 Punkten rutschen, wonach es momentan absolut nicht aussieht. Bei plus 7,66 Punkten und heute wahrscheinlich weiter steigenden Werten dürfte es eher noch mal zu einem Verkaufsignal und damit dem erneuten Einstieg auf der Short-Seite kommen. Allerdings sind die Voraussetzungen dafür in den wikifolios anspruchsvoller als im Derivate-Depot. Statt bei plus 3 Punkten liegt die relevante Grenze hier erst bei einem Wert von plus 9 Punkten. Und die muss auch noch an zwei Tagen hintereinander überschritten werden.
Das kam in den Backtests nicht allzu häufig vor, ist aber in Zeiten stärker fallender Kurse gut möglich. Wenn es beim DAX deutlich nach unten geht, halten die meisten Privatanleger entschieden dagegen. So wie heute auch wieder. Frei nach dem Motto „Tiefer kann es nicht mehr gehen“ wird massiv auf eine Erholung spekuliert. Wenn die Dämme dann brechen und es zu einem echten Ausverkauf kommt, sollten wir über die Short-Positionierung auch richtig Performance machen können. Dafür benötigen wir aber mal eine etwas längere Trendphase und nicht dieses ständige Hin und Her. Wann dieser „Wunsch“ erfüllt wird, ist natürlich völlig offen. Bemerkenswert ist, dass während der Erholung nach dem ersten Test der 11 600er-Unterstützung nur rund 30% der vorherigen Abwärtsbewegung korrigiert wurden. Das spricht ganz klar für einen Überhang auf der Verkäuferseite. Dennoch rechnen wir bei 11 300 Punkten zunächst mit einer erneuten, wahrscheinlich dann auch stärkeren Erholung beim DAX.
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