Nächster Short-Trade schon morgen?
Bei unserer DAX-Absicherungs-Strategie haben wir am gestern einen weiteren Short-Trade auf den DAX eröffnet, den wir heute Morgen aber leider direkt wieder mit Verlust verkaufen mussten. Dabei war der ganze Verlauf extrem unglücklich.
Nachdem wir bei einem Indexniveau von rund 11 650 Punkten auf der Short-Seite eingestiegen waren, sah es bis gestern Nachmittag gegen 15:30 Uhr richtig gut aus. Der DAX hatte seine Talfahrt im Laufe des Tages weiter fortgesetzt und bei rund 11 540 Punkten sogar die vorherigen Tiefs unterschritten. Die Kaufbereitschaft etwaiger Schnäppchenjäger hielt sich in Grenzen, so dass ein weiteres Abrutsche in Richtung der Unterstützung bei 11 300 Punkten in den kommenden Tagen eine realistische Option gewesen wäre. Zudem waren die Privatanleger bis dahin mehrheitlich optimistisch gewesen, wodurch der Trade wahrscheinlich auch noch über diesen Tag hinaus weitergelaufen gewesen wäre.
Eine Nachricht verändert plötzlich alles
Wenige Minuten nach Eröffnung der amerikanischen Börsen kam dann aber die Meldung, dass die USA die ursprünglich für Anfang September geplanten Zölle auf chinesische Produkte in den Dezember verschieben wollen. Prompt setzte der DAX zu einem ungeahnten Höhenflug an und schoss in der Spitze um fast 300 Punkte nach oben. Gerade nach der viel versprechenden Entwicklung zuvor war das extrem ärgerlich, wenngleich so etwas immer einkalkuliert werden muss. Da die zuvor noch relativ optimistischen Privatanleger an der Börse Stuttgart im Zuge der Kursexplosion immer mehr auf fallende Notierungen spekulierten, ist das Euwax Sentiment gestern unter dem Strich dann doch auf 7,66 Punkte gefallen. Der 2-Tage-Durchschnitt dieses Stimmungs-Index lag bei 8,09 Punkten und damit leicht unter dem Vortageswert von 8,16 Punkten. Gemäß unserem Regelwerk mussten wir den Short-Trade daher heute Morgen wieder auflösen.
Der Verkauf erfolgte bei einem DAX-Stand von ca. 11 735 Punkten. Bei dem Mini Short Future von Vontobel verbuchten wir so einen Verlust von 7,2%, was für unser Portfolio einen negativen Depotbeitrag von 1,82% zur Folge hatte. Das war zwar weniger als wir zwischenzeitlich befürchtet hatten. Mit Blick auf den Kursrutsch heute (der DAX ist wieder unter 11 600 Punkte gefallen) ärgert es uns aber doch enorm, dass diese eine Meldung ein kurzes Strohfeuer entfacht und damit einen möglichen Top-Gewinner-Trade zu einem Verlierer hat werden lassen. Heute nämlich sind die Anleger wieder so optimistisch, dass es trotz Basiseffekt (es fällt einer sehr hoher Wert aus der Berechnung des Euwax Sentiments) morgen früh möglicherweise schon wieder ein Kaufsignal auf der Short-Seite geben könnte.
Entscheidend für unser Depot sind bei der DAX-Absicherungsstrategie zwei Aspekte. Zum einen muss der deutsche Leitindex unter seinem 260-Tage-Durchschnitt notieren und seine 65-Tage-Linie muss nach unten gerichtet sein. Beides ist zurzeit der Fall, so dass von Seiten unseres Trend-Indikators die Voraussetzungen für ein Verkaufsignal erfüllt wären. Zum anderen muss bei unserem Stimmungs-Indikator das Euwax Sentiment (aktuell bei 7,66 Punkten) über der hier relevanten Marke von drei Punkten liegen und der 2-Tage-Durchschnitt muss steigen. Sollte das heute Abend der Fall sein (dafür müsste das Euwax Sentiment heute auf mindestens 8,53 Punkte steigen), werden wir selbstverständlich auch den dritten Anlauf auf der Short-Seite wagen.
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