DAX

Die Trump-Tweets verändern alles

So schnell kann es gehen. Noch am Freitagabend hatten wir uns über einen Wochenschluss von 12 412 Punkten beim DAX gefreut. Zumal nachbörslich weitere 40 Punkte nach oben gegangen war. Unsere beiden wikifolios stiegen in diesem Umfeld dank der „Hebel Long“-Positionierung auf neue Jahreshochs und es sah danach aus, als könne der deutsche Aktienindex die in unseren täglichen Kommentaren mehrfach angesprochene Widerstandszone bei 12350/12450 Punkten tatsächlich bald hinter sich lassen.

Zwar war die Rally in diesem Bereich erwartungsgemäß ins Stocken geraten und die fehlende Marktbreite gab erste Warnhinweise. Trotzdem war es bis dahin bei einer gesunden Seitwärtskonsolidierung geblieben und jeder Rückschlag wurde zum Einstieg genutzt. Gleichzeitig war von einer gefährlichen Euphorie bei den Privatanlegern nichts zu spüren. Der 20-Tage-Schnitt des Euwax Sentiments lag am Freitagabend mit minus 9,27 Punkten klar im negativen Bereich. Einige „Zoll-Tweets“ später sah die Welt am Sonntagabend schon ganz anders aus. Die von US-Präsident Donald Trump geschürte Angst vor einer erneuten Eskalation des Handelsstreits mit China halten die Börsianer seitdem in Atem.

Zwar wurden die ersten Einschläge zum Wochenstart erneut für Käufe genutzt und der DAX erholte sich von seinem Tief aus um 150 Punkte. Gestern setzte der Index seine Talfahrt aber fort. Das sieht jetzt stark nach einer (ebenfalls gesunden) Korrektur der zuvor recht starken Aufwärtsbewegung aus. Rein charttechnisch befindet sich die erste markante Unterstützung im Bereich zwischen 11 825 und 11 865 Punkten. Hier wäre der jüngste Bewegungsarm zu 50% korrigiert und ein Hochpunkt des Aufwärtstrends erreicht. An dieser Stelle ist auf jeden Fall mit einer Reaktion zu rechnen. Die nächste potenzielle Haltezone läge dann zwischen 11 300 und 11 400 Punkten. Dort hätten wir dann die Vollkorrektur des jüngsten Bewegungsarms sowie eine 50%-Korrektur der gesamten Aufwärtsbewegung seit Ende Dezember. Solche Kursziel-Cluster wirken in Korrekturphasen oft wie ein Magnet.

Die Frage ist, inwieweit die Regeln der Charttechnik ggf. durch neue Entwicklungen im Handelskonflikt außer Kraft gesetzt werden. Wir haben bei unseren wikifolios heute Morgen eine Veränderung der Positionierung von „Hebel Long“ auf „einfach Long“ vorgenommen. Der Grund dafür war aber nicht unsere Markteinschätzung, die hier keine Rolle spielt. Stattdessen ist das Euwax Sentiment innerhalb von zwei Tagen deutlich auf nur noch minus 1,34 Punkte gestiegen, weshalb das Kaufsignal unseres Stimmungs-Indikators deaktiviert wurde. Um Kosten zu sparen, haben wir von dem zwei- bzw. dreifach gehebelten DAX-ETN die Hälfte bzw. zwei Drittel verkauft, so dass wir nun in beiden wikifolios wieder nahezu eins zu eins an den Bewegungen des DAX partizipieren („einfach Long“). Das alles erfolgte bei einem DAX-Stand von ca. 12 100 Punkten.

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Wikifolio | 08. Mai 2019

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