Aktien-Momentum-Strategie

Guter Start mit Luft nach oben

Unser Anfang 2019 neu aufgelegtes Derivate-Depot hat das abgelaufene Börsenjahr mit einer Gesamtperformance von plus 14,8% beendet. Damit ist uns ein ordentlicher Start gelungen. Gerade vor dem Hintergrund, dass wir die ersten beiden Monate des Jahres wegen des bis Ende Februar aktiven Warnsignals unseres Marktfilters zu 100% in Cash investiert waren.

Im Chart sind der Anfang und das Ende dieser Phase durch den roten (Ausstieg aus dem Markt) bzw. den grünen Kreis (Einstieg) gekennzeichnet. Zu diesem Zeitpunkt hatte der DAX zum Beispiel schon mehr als 9% zulegen können. Ebenfalls zu berücksichtigen ist, dass wir selbst ohne das o. a. Warnsignal die meiste Zeit ca. 50% oder zumindest ca. 25% des Kapitals als Liquidität gehalten haben, weil nur in einer oder maximal zwei unserer Depot-Strategie-Bausteine tatsächlich auch aktive Positionen gehalten wurden. Das werden wir, wie in der vergangenen Ausgabe angekündigt, im Laufe des Jahres sukzessiv verändern, indem wir die Ziel-Gewichtung der Aktien-Momentum-Strategie von ca. 50% auf ca. 70% anheben. In normalen Börsenzeiten reduziert sich die Cashquote dadurch dann auf ca. 30% bzw. ca. 5% (wenn eine DAX-Strategie gehandelt wird).

Grundsätzlich hat sich die Aufteilung auf insgesamt drei Handelsstrategien aber schon im ersten Jahr bezahlt gemacht. Bei jeder an der Börse umgesetzten Strategie gibt es Phasen, in denen es richtig gut oder eher schlechter läuft. Gerade dann, wenn die Trades auf einem festen Regelwerk basieren. Deshalb kann es Sinn machen, sich nicht nur auf eine Strategie zu fokussieren. In den bis zum Jahr 2004 zurückreichenden Backtests hätten wir mit unserem Drei-Säulen-Modell bis auf eine Ausnahme in jedem Kalenderjahr eine positive Performance generiert. Obwohl die als Basis dienende Aktien-Momentum-Strategie in fünf der 15 Jahre ein Minus verbucht hätte.

Das wäre durch die beiden ergänzend dazu eingesetzten DAX-Strategien aber eben fast immer mehr als ausgeglichen worden. Mit der neuen, o. a. Zielgewichtung erhöht sich die Zahl der negativen Perioden in der Rückrechnung zwar von einem auf drei Kalenderjahre. Mit Minuszeichen von zweimal ca. 2% und einmal rd. 11% wären diese aber vergleichsweise moderat ausgefallen. Zudem sind in den richtig guten Jahren durch die Umstellung noch höhere Gewinne möglich. In fast der Hälfte aller Jahre wäre ein Kursplus von mehr als 30% verbucht worden, in vier der 15 Jahre hätte die Performance bei über 50% gelegen. In der Spitze waren sogar Anstiege von bis zu 75% (im Jahr 2010) möglich. Die durchschnittliche Performance pro Kalenderjahr wäre dadurch von ca. 24% auf über 27% gestiegen.

Das abgelaufene Börsenjahr verlief mit Blick auf diese Zahlen bei einem Zuwachs von rund 15% also leicht unterdurchschnittlich. Trotzdem sind wir zum Start erst einmal damit zufrieden, dass es überhaupt eine klar positive Performance gegeben hat. Bei unseren beiden aktiv gemanagten wikifolios haben wir ja schmerzvoll erleben müssen, dass Backtests von Strategien immer nur eine Indikation liefern und es in der Praxis dann auch vollkommen anders laufen kann. Wobei zumindest die Vorteile von Momentum-Strategien an den Aktienmärkten ja sogar wissenschaftlich belegt sind. Und trotzdem ist auch das keine Garantie dafür, dass sich das auch in Zukunft positiv auf die Depotentwicklung auswirken wird.

DAX-Turbo Long-Strategie mit Top-Performance

Die positive Performance in 2019 haben wir denn auch zu großen Teilen der DAX-Turbo Long-Strategie zu verdanken. Die zehn hier durchgeführten Long-Trades haben unter dem Strich einen Depotbeitrag von rund 19% generiert, obwohl vier Trades mit Verlust beendet wurden. Gerade hier wird deutlich, warum wir immer wieder darauf hinweisen, dass möglichst jede Empfehlung tatsächlich nachgehandelt wird. Wenn Sie die drei besten Trades dieser Strategie verpasst hätten, wäre Ihre Bilanz im vergangenen Jahr wahrscheinlich sogar leicht negativ ausgefallen. Unsere DAX-Absicherungs-Strategie hingegen hat im Börsenjahr 2019 überhaupt nicht funktioniert. Jeder der fünf Short-Trades bescherte uns ein Minus, was unter dem Strich zu einem negativen Depotbeitrag von rund 10% führte. Die Aktien-Momentum-Strategie wiederum beendete das Jahr mit einem leicht positiven Ergebnis. Bei den in 2019 beendeten Trades blieb trotz einer Trefferquote von nur 46% ein kleines Plus von ca. 2% des Kapitals übrig. Die zum Ende des Jahres noch offenen Positionen lagen mit rund 4% des Kapitals im Plus. In der Summe aller drei Depot-Strategien ergab sich dadurch die bereits genannte Gesamtperformance von rund 15%.

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