Ein letzter Blick zurück und dann…

Unsere beiden aktiv gemanagten wikifolios haben von dem Aufschwung an den Aktienmärkten im abgelaufenen Börsenjahr leider nicht profitieren können. Während dem DAX ein Kursplus von 25,5% gelang, mussten wir Rückgänge von 4,5% bzw. 6,9% verkraften. Eine solche Underperformance hatte es in den bis 2004 zurückreichenden Backtests unserer hier angewendeten Strategie nicht mal ansatzweise gegeben.

Aber an der Börse ist eben nichts unmöglich. Immerhin haben sich die Schwankungen und damit auch die Drawdowns im Jahresverlauf in Grenzen gehalten. Die Kurse der beiden wikifolios pendelten zwischen ca. 86 und 94 bzw. 80 und 90 Euro hin und her.

Die geringe Volatilität war vor allem das Resultat ungewöhnlich langer „Flat“-Phasen. Fast die Hälfte des Jahres (44% aller Handelstage) waren wir zu 100% in Cash investiert. Nur unwesentlich höher lag mit 45% der Anteil der „einfach Long“-Phasen. Lediglich an 10% aller Handelstage gab es eine „Hebel Long“-Positionierung, was deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 23% liegt. „Short“ waren wir nur an zwei Tagen des Jahres positioniert. Einen Großteil der Performance haben wir direkt zu Beginn des Jahres verpasst. Als wir Anfang April bei gut 11 900 Punkten wirklich nachhaltig auf die Long-Seite gewechselt sind, hatte der DAX schon 13% zugelegt. Nicht vergessen sollte man dabei allerdings, dass der Wechsel auf „Flat“ bereits Anfang Oktober bei einem DAX von 12 275 Punkten erfolgte. Letztlich haben die „Warn-Indikatoren“ also durchaus funktioniert. Die Erholung vom Tief erfolgte dann für unser System aber zu schnell und verlief vor allem auch zu steil. Bei einer längeren Phase der Bodenbildung hätten wir sicher besser abgeschnitten. Die über einen längeren Zeitraum bislang immer als Performance-Turbo dienenden „Hebel Long“-Phasen brachten in diesem Jahr zudem nicht den erwünschten Erfolg, so dass unter dem Strich eine ernüchternde Bilanz steht.

Die am 26.11. bei einem DAX-Niveau von ca. 13 240 Punkten vorgenommene Umstellung auf „Flat“ hat weiter Bestand, auch weil unser Stimmungs-Indikator aktuell kein Signal aussendet. Der 20-Tage-Schnitt des Euwax Sentiments bewegt sich bei plus 1,5 Punkten in der neutralen Zone. Bei einem klaren Ausbruch des DAX aus der seit Ende Oktober bestehenden Konsolidierungs-Zone würde sich das Warnsignal des Trendphasen-Indikators auflösen, so dass wir dann an steigenden Kursen (ggf. auch gehebelt) partizipieren könnten. Gleichzeitig sind wir für den Fall einer stärkeren Korrektur nach unten mit unserer „Flat“-Positionierung gut aufgestellt.
Wir danken allen treuen Investoren für ihr Vertrauen und sind voller Zuversicht, dass der Leidensweg im laufenden Jahr endlich zu Ende geht und unser wikifolio bald wieder an die Erfolgsgeschichte der Backtests anknüpfen kann.