Seit dem Freitag sind wir „Flat“

Genau wie bei unserem Derivate-Depot halten wir auch bei unseren beiden wikifolios zurzeit eine Cashquote von 100%. Hier erfolgte die Umstellung allerdings schon am Freitagmorgen. Am Abend zuvor hatte der DAX bei 12 367 Punkten geschlossen und war dadurch unter seine 260-Tage-Linie gefallen. Die verlief zu diesem Zeitpunkt bei 12 444 Punkten. Das Unterschreiten dieses Gleitenden Durchschnitts hatte entsprechende Auswirkungen auf unseren GDL-Indikator.

Der fiel nämlich von drei auf zwei Punkte und generierte damit ein Verkaufssignal. Als „bullish“ ist seitdem nur zu werten, dass die 65-Tage-Linie oberhalb der 260-Tage-Linie verläuft und der langfristige Durchschnitt noch (leicht) ansteigt. Zumindest der letzte Punkt steht nach dem jüngsten Absturz aber auch auf immer wackeligeren Beinen. Bleibt eine schnelle Erholung aus, könnte es hier schon bald zu einem Richtungswechsel kommen.

Für Freitagmorgen hatten wir uns also auf eine Veränderung der Positionierung von „einfach Long“ auf „Flat“ eingestellt. Umso ärgerlicher war es dann, dass die Aktienmärkte über Nacht noch mal deutlich unter Druck gerieten und der DAX am Freitag mit einem Abschlag von fast 500 Punkten oder 4% gegenüber dem Schlusskurs am Vortag in den Handel startete. Der Verkauf der offenen Positionen erfolgte so erst bei einem Indexstand von ca. 11 920 Punkten. Unter dem Strich haben wir den „einfach Long“-Trade mit einem Verlust zwischen ca. 8 und 9% aufgelöst. Nachdem der „Hebel Long“-Trade zuvor bereits Minuszeichen von 8,6 bzw. 12,7% produziert hatte, war das natürlich noch mal ein herber Schlag ins Kontor. Auf der anderen Seite sind wir heilfroh, dass zumindest der Ausstieg aus der gehebelten Positionierung am 25.2. auf einem im Nachhinein noch sehr akzeptablen Kursniveau (DAX bei 13 120 Punkten) stattgefunden hatte. Nicht auszudenken, wenn wir die gesamte anschließende Talfahrt mit Hebel-Power begleitet hätten. Es war ja so schon schlimm genug.

Wie lange wir jetzt in der „Flat“-Position verharren werden, hängt zum einen von der Entwicklung des DAX und zum anderen von der Stimmung der Privatanleger ab. Die waren im Zuge der starken Kursrückgänge intraday diesmal nicht so extrem optimistisch wie gewohnt. Auch deshalb liegt das Euwax Sentiment mit aktuell minus 0,91 Punkten immer noch unterhalb der Nulllinie. Mit Blick auf den jeweiligen Basiseffekt in den kommenden Tagen dürfte sich das aber zeitnah ändern. Ein neues Kaufsignal ist von dieser Seite daher vorerst sehr wahrscheinlich nicht zu erwarten.

Der GDL-Indikator indes könnte kurzfristig sogar noch einmal ein (kurzfristiges) Kaufsignal aussenden und damit einen Wechsel auf „einfach Long“ herbeiführen. Dafür müsste der DAX wieder über seinen 260-Tage-Schnitt klettern. Und zwar solange dieser noch steigt. Die entscheidende Marke befindet sich dafür aktuell bei ca. 12 454 Punkten im DAX.