Bierbrauer

Carlsberg wird zuversichtlicher

Wie zur Gründung 1847 geht es bei Carlsberg nur noch bei touristischen Führungen zu
Wie zur Gründung 1847 geht es bei Carlsberg nur noch bei touristischen Führungen zu © Carlsberg

Nun steht es also fest: Im November müssen Bars und Restaurants erneut schließen. Das dürfte den Bier-Konsum in den eigenen vier Wänden weiter antreiben, nachdem die Marktforscher von Nielsen bereits im 1. Hj. in Deutschland den stärksten Anstieg beim Verkauf von Bier und Biermixgetränken seit 15 Jahren beobachteten.

Im März und April legte der Absatz von Kästen mit 20 Halbliterflaschen um 8,6% zu. Dennoch bleiben die Absatzeinbußen der Brauereien wegen des eingebrochenen Außer-Haus-Geschäfts hoch. Die Schließung der Gastronomie und ausgefallene Volksfeste führten zu einem Rückgang des Bierabsatzes von 6,6%. Die Umsatzverluste konnten von der stärkeren Verlagerung in den Lebensmittelhandel nicht vollständig abgefangen werden.

Auch der weltweit viertgrößte Brauereikonzern Carlsberg bekommt diese Entwicklung zu spüren. In den ersten neun Monaten des Gj. verkaufte er 3,2% weniger Gerstensaft als im Vj.-Zeitraum. Der gesamte Absatz fiel sogar um 4,0%, der Umsatz brach um 10,5% auf 46,1 Mrd. Dänische Kronen (DKK; rd. 6,2 Mrd. Euro) ein. Doch der Trend zeigt nach oben: Im Q3 setzten die Dänen bereits 3,2% mehr Bier ab, das Gesamtvolumen erhöhte sich um 2,4% und der Umsatzrückgang lag nur noch bei 6,8%. Vorstandschef Cees ´t Hart wird daher für das Gesamtjahr 2020 etwas zuversichtlicher: Er rechnet nur noch mit einem Rückgang des operativen Gewinns im mittleren und nicht mehr im hohen einstelligen Prozentbereich. Für 2021 erwarten wir dann wieder deutliches Gewinnwachstum von leicht über 10%. Dazu soll auch die sächsische Wernesgrüner Brauerei beitragen, die Carlsberg jüngst von Bitburger gekauft hat. Die Nordeuropäer wollen die dortigen Kapazitäten langfristig und nachhaltig ausbauen.

Bei der Aktie (838,00 DKK; DK0010181759) wurden wir im Corona-Crash nicht ausgestoppt, PB-Leser liegen über 80% im Gewinn. Nach einem 45%-Anstieg von März bis August befindet sie sich seither aber im Korrekturmodus und gab in der Spitze 12% ab. Mit einem 2021er-KGV von 19 und einer Dividendenrendite von 2,4% ist das Papier aber sehr ordentlich bewertet und sollte zeitnah wieder Käufer anziehen. Denn auch das Kurspotenzial zum im Januar erreichten Allzeithoch bei 1 058,75 DKK ist mit rd. 26% attraktiv.

Carlsberg bleibt ein Kauf mit Stopp bei 635,00 DKK.

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