Versicherung

DFV – CEO im Kriegsmodus

Mit über 99% wurde Stefan Knoll auf der ersten öffentlichen HV der Deutschen Familienversicherung (DFV) entlastet. Für Vorstandschefs ist das dieser Tage keinesfalls selbstverständlich. Kritische Fragen zum Wachstumsmodell, das auf Kosten des Gewinns geht, habe er nicht beantworten müssen, erzählt er im PLATOW-Gespräch. Es sei vielmehr wichtig, jetzt „auf Teufel komm raus“ zu wachsen. In fünf Jahren habe die Konkurrenz den versicherungstechnologischen Vorsprung der DFV aufgeholt und die eigene Position wäre schwächer.

„Wir müssen uns unseren Platz am Markt erkämpfen“, so Knoll, der leicht martialisch von einem „Kriegsvorgang“ spricht. Seine Waffe: massive Neukundenakquise. Die Zahl der Neuverträge will er 2019 auf über 100 000 verdoppeln und so bald zu den großen Versicherern in Deutschland gehören. Der Börsengang soll finanziell dabei helfen. Doch schwarze Zahlen wird der Konzern frühestens in zwei Jahren schreiben. Daran, und am geringen Streubesitz von nur 12%, dürfte es liegen, dass die Aktie (10,75 Euro; DE000A2NBVD5) seit IPO im Dezember gut 12% abgab. Die DFV hat Potenzial, aber für einen Einstieg ist es noch zu früh. Abwarten!

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