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Atoss – Bewertung passt nicht

Die Erleichterung war groß bei den Atoss-Aktionären, als der Software-Anbieter am Montag (24.10.) starke Zahlen für das Q3 vorlegte. In der Spitze kletterte die Aktie (136,00 Euro; DE0005104400) um 14%, ist mit einem Minus von 40% seit Jahresbeginn aber schwer gebeutelt. An der Geschäftsentwicklung liegt es nicht: Die Nachfrage nach softwarebasierten Lösungen für Personalmanagement ist weiter so gut, dass der Vorstand sogar seine Prognose für 2022 anhob. Geplant wurde bisher mit einem Umsatz von 110 Mio. Euro und einer EBIT-Marge von über 25%. Dank starker Entwicklung im Bereich Cloud & Subskriptionen soll dies nun leicht übertroffen werden. Auch mittelfristig zeigen sich die Münchner zuversichtlicher: Bis 2025 sollen „jedenfalls“ 30% Marge erreicht werden, statt bisher 25 bis 30%.

Die Gründe sind die zunehmende Cloud-Fokussierung sowie eine verstärkte internationale Ausrichtung. In den ersten neun Monaten stieg der normalisierte Auftragseingang bei Softwarelizenzen um 43% auf 36,6 Mio. Euro, knapp drei Viertel davon kamen von Cloud & Subskriptionen. Wiederkehrende Erlöse machten 58% des Umsatzes aus, der mit insgesamt 81,9 Mio. Euro 18% höher war als im Vorjahr. Die Marge lag mit 26% bereits über Jahresziel, Tendenz steigend (Q3: 27%). Das alles liest sich erfreulich, wäre da nicht die Bewertung. Selbst wenn der SDAX-Konzern bis 2024 das EPS wie erwartet mit 25% p. a. steigert, ist ein 2023er-KGV von 43 (8 Jahre: 42) im aktuellen Umfeld nicht zeitgemäß.

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