Lagarde – Draghi 2.0
Wenn am 31.10. die achtjährige Amtszeit von Mario Draghi endet, verlässt ein Präsident die EZB, der weit mehr als seine beiden Vorgänger Wim Duisenberg und Jean-Claude Trichet im ständigen Krisen-Modus handeln musste. Mit Christine Lagarde erhält die Notenbank künftig ihren wohl schillernd-sten Vorsitz. Die Französin hat sich durch ihre Tätigkeit beim IWF v. a. in der Griechenland-Krise eine weltweite Bekanntheit erarbeitet. Nun steht sie vor der Herausforderung, die Eurozone in geldpolitisch ruhigeres Fahrwasser zu führen, ohne mit dem Erbe Draghis zu brechen.
Die stete öffentliche Kritik, die besonders aus Deutschland auf den Italiener einprasselte, war keinesfalls immer gerechtfertigt. Mit ökonomischem Verstand und viel Ruhe hat Draghi die Eurozone in ihrer wohl dunkelsten Stunde zu Beginn dieses Jahrzehnts vor dem Zerbrechen gerettet. Er musste eine Krise managen, die er selbst nicht zu verantworten hatte. Zinssenkungen und QE-Programm haben gewirkt und die Konjunktur in Europa wieder angetrieben. Dass er nicht auf nationale Befindlichkeiten wie die angebliche Enteignung des deutschen Sparers achtete, ist nur richtig. Er hatte das große Ganze im Blick. Der deutsche Sparer hätte stärker auf Aktien(fonds) setzen sollen, denn die liefen in den vergangenen Jahren wie geschnitten Brot.
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