Europaaktie

Euronext schlägt Nasdaq – Kampf um Osloer Börse entschieden

Vor rd. drei Monaten hatten wir auf die aufflackernde Fusionities unter den Börsenbetreibern hingewiesen. Schon damals stand das Werben von Nasdaq und Euronext um die Osloer Börse im Mittelpunkt. Allerdings schienen die Nordamerikaner mit einer Offerte über 152 Norwegische Kronen (NOK) pro Aktie (vgl. PB v. 25.2.) die Nase vorn zu haben. Damit hätte die Nasdaq im nordeuropäischen Raum eine sehr starke Marktstellung erreicht, da sie seit der OMX-Übernahme 2007 schon die Plätze in Kopenhagen, Stockholm und Helsinki betreibt. Doch die Europäer legten nach und erhöhten ihr Angebot von 145 auf 158 NOK. Zudem hatte sich die Euronext bereits 53,2% der Anteile am Markt gesichert. Die Nasdaq sammelte hingegen zu diesem Zeitpunkt erst rd. 37% der Aktien ein, weshalb ihre abermalige Angebotserhöhung auf ebenfalls 158 NOK ins Leere lief.

Inzwischen liegt der Euronext auch die wichtige Zustimmung des norwegischen Finanzministeriums vor. Und auch die eigenen Aktionäre gaben in der Vorwoche ihr Okay. So kann der 6,8 Mrd. NOK-Deal (rd. 700 Mio. Euro) bis Ende Juni final über die Bühne gehen. Nach den Börsen in Paris, Amsterdam, Brüssel, Lissabon und Dublin gehört dann auch Oslo zum Firmenuniversum. Die operative Entwicklung zeigt, dass die paneuropäische Börse auf dem richtigen Weg ist. Dank der im Vj. erworbenen Irish Stock Exchange stiegen die Umsätze im Q1 um 1,4% auf 152,6 Mio. Euro. Ohne Akquisition wäre es zu einem Rückgang um 4,7% gekommen. Das EBITDA sank um 3% auf 89,3 Mio. Euro. Dies war mit Blick auf die Akquisitionskosten keine Überraschung. Mit einer EBITDA-Marge von 58,5% lag der Konzern aber trotzdem über dem Wert von 57,6% aus dem Gj. 2018 und über den Marktschätzungen. Daher setzte die Aktie (63,15 Euro; NL0006294274) nach den Daten ihre Aufwärtsbewegung fort. Unsere Empfehlung aus PB v. 25.2. (+18,8%) ist auch auf dem erhöhten Niveau und dem nach der HV erfolgten Dividendenabschlag (1,54 Euro) aussichtsreich. So liegt das 2019er-KGV mit 18 unter der Bewertung der ebenfalls am Allzeithoch notierenden Deutsche Börse, für die Anleger derzeit das 20-Fache des erwarteten Gewinns bezahlen. Euronext bleibt ein Kauf. Neuer Stopp: 49,80 Euro.

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